NASA-Astronaut Ron Garan mit einem klassischen Weltraumobjekt: einem Behälter voller Gurkensamen.
Foto: JAXA/Ron Garan

Tohoku – Gute Aussichten für künftige Weltraumgärten: Auch in weitgehender Schwerelosigkeit können Pflanzen ihre Wurzeln so wachsen lassen, dass sie das überlebensnotwendige Wasser aufnehmen. Über Experimente mit keimenden Gurkensamen berichten Forscher um Hideyuki Takahashi von der Universität Tohoku im Fachjournal "New Phytologist".

Pflanzenwurzeln stehen im Wechselspiel zweier Prozesse: Gravitropismus lässt sie der Schwerkraft entgegen nach unten wachsen, Hydrotropismus zieht sie auf Wasser zu. Auf der Erde ist das nicht wirklich ein Konflikt, im Weltall sieht das aber etwas anders aus. Um zu testen, welcher Einfluss der wichtigere ist, führten Forscher auf der ISS Versuche unter verschiedenen Schwerkraftbedingungen durch.

Bei einer durch Rotation simulierten Schwerkraft wie auf der Erde wuchsen die Wurzeln gerade nach "unten". Bei Mikroschwerkraft hingegen gab der Hydrotropismus den Ausschlag: Die Wurzeln orientierten sich an Feuchtigkeitsgradienten und wuchsen dem Wasser entgegen. Ihre Fähigkeit, diese Gradienten wahrzunehmen, lässt sich gut nutzen, sagt Takahashi. Das Wurzelwachstum lässt sich damit steuern und erleichtert so das Betreiben von Landwirtschaft im Weltall. (red, 21. 7. 2017)