Für Konsumenten ist mehr Wettbewerb gut. Daran gibt es keinen Zweifel. Und das gilt zu ebener Erd' genauso wie im Himmel. Mit den Billigairlines haben die gar nicht mehr so neuen Player auf dem Markt dafür gesorgt, dass die Fahrt mit dem Taxi zum Flughafen unter Umständen mehr kostet als der anschließende Flug nach Spanien. Wer würde sich darüber nicht freuen?

Gar nicht so wenige: Für Traditionsairlines wie die heimische AUA ist das ein Problem. Nach wie vor. Trotz zahlreicher Schrauben, an denen in den vergangenen Jahren gedreht wurde. Neue Kollektivverträge, neues Fluggerät, andere Ziele, eine klügere Preispolitik. Der heimische Nationalcarrier ist zwar saniert, fest im Sattel sitzt er aber noch lange nicht. Easyjet, Ryanair und Co fliegen einfach billiger. Abgesehen von Airberlin geht die Rechnung für die meisten von ihnen derzeit auf. Weil sie weniger großzügig zu ihren Mitarbeitern sind, sie sich auf lukrative Strecken konzentrieren, ihr Geschäftsmodell anders funktioniert. Dass das auch die AUA zwingt, besser zu werden, ist gut.

Eines darf man angesichts der sich vor Eigenlob überschlagenden heimischen Politik zudem nicht übersehen. Für den Standort Österreich bringt Easyjet derzeit nicht viel mehr als Einnahmen aus festgelegten Gebühren. Geldsegen sieht anders aus. Ob Easyjet in Österreich umfassende Geschäftstätigkeit entfalten (und damit nennenswerte Steuern zahlen) wird, hängt kaum von Politikern in Wien ab. (Regina Bruckner, 20.7.2017)