Wendie Renard, eine der besten Verteidigerinnen der Welt.

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Bereits zum sechsten Mal spielt Frankreich bei einer Frauenfußball-EM. Trainiert werden die Französinnen von Olivier Echouafni. Der 46-Jährige hat im September des Vorjahres von Philippe Bergeroo übernommen. Unter ihm versucht die Equipe so viel Ballbesitz wie nur möglich zu haben.

Dieses neue französische Team ist sehr variabel, was die Spielsysteme betrifft. Meistens agiert es in einem 4-4-2 oder einem 4-3-3. Das meisten Spielerinnen stehen bei Lyon, heuer in Cardiff Champions-League-Sieger, unter Vertrag. So auch Kapitänin Wendie Renard. Die seit Donnerstag 27-Jährige gilt als eine der besten Verteidigerinnen – wenn nicht als die beste Verteidigerin – der Welt. Möglich, dass Echouafni sie gegen Österreich auf der Bank lässt, weil sie beim 1:0-Auftaktsieg gegen Island eine Gelbe Karte kassierte.

Treffsichere Stürmerinnen

Die beiden Stürmerinnen Marie-Laure Delie (Paris Saint-Germain) und Eugénie Le Sommer haben zusammen bereits 126 Tore für das Nationalteam erzielt. Beide sind nicht nur Goalgetterinnen, sondern auch Vorbereiterinnen. Mittelfeldspielerin Amandine Henry, die bei den Portland Thorns in den USA spielt, ist ebenfalls eine Schlüsselspielerin, sie ist bekannt für ihre guten Weitschüsse.

Üblicherweise kassieren "Les Bleues" nicht viele Tore, aber das Problem ist, dass sie auch nicht zu viele erzielen, obwohl sie häufig viel Ballbesitz haben. Das ist einer der Hauptgründe, warum sie bei der EM 2013, der WM 2015 und den Olympischen Spielen 2016 nie weiter als ins Viertelfinale kamen.

Trotzdem zählt der Weltranglisten-Dritte auch in den Niederlanden zu den Titelkandidaten. Im Klubfußball ist Frankreich bereits Europas Nummer eins. Vielleicht ist es das Nationalteam bald auch. (Franck Simon, France Football, 21.7.2017)