Primäre Tumoren des Gehirns und Rückenmarks sind nach den Leukämien die zweithäufigsten Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Das Vorhandensein des Enzyms Telomerase charakterisiert eine besonders bösartige Subgruppe von sogenannten Ependymomen im Kleinhirn und könnte zusätzlich Informationen zur präziseren Einschätzung der Prognose liefern.

Dies konnte eine Studie zeigen, die an der MedUni Wien und dem AKH Wien im Rahmen des Comprehensive Cancer Center (CCC) in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg durchgeführt worden ist, teilte die MedUni Wien mit. Die Studie wurde nun im Top-Journal Neuro-Oncology publiziert. Forschungen haben gezeigt, dass Ependymome keine homogene Tumorart sind, sondern sich aufgrund ihrer molekularbiologischen Eigenschaften in mehrere Untergruppen einteilen lassen, die unterschiedliche Prognosen aufweisen und daher wahrscheinlich auch unterschiedlich therapiert werden können.

An Ependymomen gezeigt

Die neue Studie von Johannes Gojo, Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien und des AKH Wien sowie Mitglied des CCC, untersuchte, ob sich das Enzym Telomerase als Biomarker bei Ependymomen nutzen lässt. Gojo: "Wir konnten zeigen, dass die Telomerase vor allem in den Tumoren reaktiviert war, die einen besonders aggressiven Verlauf aufwiesen. Das heißt, dass der Tumor trotz operativer Entfernung und anschließender Strahlen- und Chemotherapie wiederkehrte." Die Telomerase verlängert die Telomer-Schutzkappen der Chromosomen und wirkt damit der Zellalterung entgegen. Für die Onkologie wurden als Wirksubstanzen in der Vergangenheit auch Telomeraseinhibitoren entwickelt. Einen Durchbruch in der Krebstherapie haben sie nicht gebracht. (APA, 24.7.2017)

Originalpublikation:

Gent-25. hTERT Promoter: Hypermethylation is associated with favourable melecular subtypes and Telomerase re-activiation in pediatric ependymoma