Das 36-stöckige Gebäude ist aufgrund seiner ungewöhnlichen Gebäudeform als "Walkie Talkie" bekannt.

Foto: APA/AFP/LEON NEAL

Das Hochhaus an der Londoner Adresse Fenchurch Street 20 – von den Londonern aufgrund seiner Gebäudeform "Walkie Talkie" genannt – wurde verkauft. Laut Medienberichten hat ein Investor aus Hongkong 1,3 Milliarden Pfund (fast 1,5 Milliarden Euro) für den 160 Meter hohen Turm in Londons Finanzdistrikt bezahlt. Der Käufer, der Saucenproduzent Lee Kum Kee, hat Medienberichten zufolge den beiden bisherigen 50-Prozent-Eigentümern Land Securities und der Canary Wharf Group ihre Anteile abgekauft.

Das sei der höchste Preis, der jemals für einen Bürokomplex im Vereinigten Königreich bezahlt wurde, heißt es in einer Aussendung. Das Gebäude ist voll vermietet und verfügt über Büro- und Gewerbeflächen, ein Restaurant, einen dreistöckigen botanischen Garten und eine Aussichtsplattform. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge liegt laut Käufer bei etwa 13 Jahren.

Sturmböen und Sonnenstrahlen

Das 2014 eröffnete und von Rafael Viñoly geplante Hochhaus ist nicht ganz unumstritten: Es wurde 2015 mit dem Carbuncle Cup ausgezeichnet – der Preis geht jährlich an das hässlichste Gebäude, das im vergangenen Jahr im Vereinigten Königreich fertiggestellt wurde. Außerdem hat die konkav geschwungene Fassade anfangs das Sonnenlicht wie ein Brennglas gebündelt und so den Asphalt und in der Nähe parkende Autos geschmolzen.

Später sorgte das Gebäude für Aufsehen, weil angeblich ungewöhnliche Pfeiftöne aus den Liftschächten kamen, außerdem wurde es für besonders starke Sturmböen rund ums Gebäude verantwortlich gemacht, die sogar Menschen zu Fall brachten.

Vor wenigen Monaten erst wurde der sogenannte "Cheesegrater"-Turm in London zu einem fast genauso spektakulären Preis, 1,15 Milliarden Pfund (1,2 Milliarden Euro), verkauft – ebenfalls an einen Investor aus China. (red, 27.7.2017)