Nach größeren Displays und Fingerabdruckscannern haben sich nun Doppelkameras als neuer Trend im Smartphone-Geschäft etabliert. Kaum ein relevanter Hersteller, der noch kein Spitzengerät damit ausgestattet hat oder demnächst wird.

Auch Meizu, lange ein großer Konkurrent von Xiaomi am chinesischen Markt, bildet keine Ausnahme. Allerdings probiert man sich mit dem nun vorgestellten Spitzenhandy Meizu Pro 7 auch an einem weiteren, so bislang noch nicht gesehenen Feature. Das Handy bekommt ein kleines Zweitdisplay auf der Rückseite.

MEIZU

Kleines Always-on-Display

Konzeptuell erinnert das Feature an das E-Ink-Panel des Yotaphone, fällt aber deutlich kleiner aus. Lediglich 1,9 Zoll beträgt die Diagonale des von Samsung gebauten Amoled-Bildschirms, der sich direkt unter der Dualkamera befindet. Er löst mit 536 x 270 Pixel auf, schreibt Gizchina.

Zum Einsatz kommen soll das Display für verschiedene Sonderfunktionen. Man verspricht etwa die Anzeige verschiedener Informationen, schnelles Management der eigenen Benachrichtigungen oder die Steuerung der Musikwiedergabe, ohne den Bildschirm auf der Vorderseite dafür einschalten zu müssen.

Doppelkamera

Genutzt werden kann er auch, um Selfies mit der Hauptkamera zu schießen. Einen kurzen, praktischen Einblick gibt ein vom Meizu-Marketingchef Ard Boudeling auf Twitter geteiltes Video.

Die Kamera bringt zwei Sensoren mit 12-MP-Auflösung mit, wobei eine in Schwarz-Weiß aufnimmt. Auch andere Hersteller setzen auf eine solche Kombination, die kontrastreichere Bilder, nachträgliches Ändern des Aufnahmefokus und einen schönen, künstlichen Tiefenunschärfe-Effekt verspricht. Eine Frontkamera gibt es trotzdem, sie löst mit 16 MP auf.

Foto: Meizu

Meizu Pro 7 und Pro 7 Plus

Meizu bringt zwei Modelle des Pro 7 auf den Markt. Die Grundversion nutzt einen mittelklassigen Helio P25-Chip von Mediatek nebst vier GB RAM und bietet ein 5,2-Zoll-Amoled-Display mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). In Sachen Onboardspeicher können Nutzer sich zwischen 64 und 128 GB entscheiden. Der Akku fasst 3.000 mAh

Die Plus-Ausgabe kommt mit 5,7-Zoll-Amoled-Display und "Quad-HD" (2.560 x 1.440 Pixel) daher. Sie nutzt Mediateks neuesten Highend-Chip, den Helio X30 in Kombination mit sechs GB RAM. Auch hier gibt es Varianten mit 64 und 128 GB Speicher. Hier bringt es der Akku auf 3.500 mAh.

Foto: Meizu

Größere Ausgabe ohne LTE-Band 20

Bei den restlichen Spezifikationen gleichen sich die Geräte. Es gibt 3G, LTE, Dualband-WLAN (802.11ac), Bluetooth 4.2, einen USB-C-Anschluss sowie einen vorderseitigen Fingerabdruckscanner zum Entsperren. Die eigene Schnellladetechnologie "mCharge" soll eine volle Aufladung des Akkus binnen 45 Minuten erlauben. Vorinstalliert ist das Betriebssystem Flyme 6.0, das aktuell auf Android 7.0 basiert.

Allerdings: Die Plus-Variante des Smartphones unterstützt das LTE-Band 20 nicht, das in Österreich etwa bei A1 und T-Mobile eingesetzt wird und in Deutschland üblicherweise zur Abdeckung ländlicher Regionen dient.

Ab 5. August verfügbar

Die Geräte gehen in China am 5. August an den Start. Das Meizu Pro 7 wird ab 2.880 Yuan (derzeit rund 364 Euro) zu haben sein. Der Preis der Plus-Variante wurde mit 3.580 Yuan (etwa 452 Euro) festgelegt. Über internationale Verfügbarkeit ist noch nichts bekannt. Meizu ist teilweise auch in westlichen Ländern – etwa Frankreich – aktiv.

Es ist zudem davon auszugehen, dass die Geräte auch von vielen Importhändlern geführt werden, bei manchen wird bereits eine Vorbestellung angeboten. Zu beachten sind hier freilich der Aufpreis sowie zusätzlich anfallende Postgebühren und die Einfuhr-Umsatzsteuer. (gpi, 30.7.2017)