Manchmal geht es nicht anders, und das Kind muss mit ins Büro.

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Beinahe in jedem Büro sieht man von Zeit zu Zeit ein Kind an einem Arbeitsplatz sitzen, das entweder malt, Hausaufgaben macht oder am Computer DVDs schaut. Selbst für Kinderlose ist dann klar, dass die Betreuung für Kinder nicht immer einfach ist. Kinder im Büro stellen stets eine absolute Ausnahme dar – meist an schulautonomen Tagen oder in der letzten Schulwoche, wenn nicht mehr alles regulär nach dem Stundenplan verläuft. Wenn eine längere Betreuung nötig ist wie in der Ferienzeit, dann muss früh und genau geplant werden, denn beliebte Ferienlager sind schnell ausgebucht. Häufig gehen Eltern auch zeitversetzt auf Urlaub, damit die lange Ferienzeit überbrückt werden kann. Der Großteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten in solch klassischen Arbeitsverhältnissen, sodass sie ihre Zeit nicht selbst einteilen können und nicht arbeiten können, wo sie wollen.

Homeoffice oder Gemeinschaftsbüros

Bei Selbstständigen ist durch die flexiblen Arbeitszeiten eine Vereinbarkeit von Job und Kind viel besser möglich – glauben viele. Aber was bedeutet das in der Realität tatsächlich? Viele selbstständig arbeitenden Eltern berichten, dass es schier unmöglich ist, neben Kindern produktiv zu arbeiten, denn die Bedürfnisse der Kinder wollen auch dann gestillt werden, wenn Mama oder Papa ein wichtiges Telefongespräch haben, konzentriert an einem Projekt arbeiten müssen oder einfach nur die E-Mails durchgehen. Aus diesem Grund verlegen viele Eltern die Arbeit in die Abend- und Nachtstunden, was wiederum wenig Erholung für Eltern bedeutet. In Deutschland gibt es daher sogenannte Coworking Spaces mit Kinderbetreuung. Eltern können sich einen Arbeitsplatz mieten, und das Kind wird währenddessen entweder in der Bürogemeinschaft betreut oder von ausgebildeten Pädagoginnen. In Österreich gibt es Versuche, solche Arbeitsplätze mit Kinderbetreuung zu etablieren.

Mehrbelastung und Unterstützung durch Großeltern

Ferienzeit bedeutet aber für die meisten Eltern einen großen Organisationsaufwand und auch eine Einschränkung der Lebensqualität. Das ergab eine Umfrage vom Grazer Meinungsforschungsinstitut BMM im Auftrag der Arbeiterkammer. Vor allem für Frauen bedeutet das eine erhebliche Mehrbelastung, da in 94 Prozent der Familien die Mütter die Hauptverantwortlichen für die Ferienbetreuung sind. Ohne Oma und Opa sind Ferienzeit und Schließtage kaum zu bewältigen. 68 Prozent der Familien greifen auf die Unterstützung von Großeltern bei der Kinderbetreuung zurück, so lautet das Ergebnis einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Akonsult. Das erzählt auch User "Annakapella":

Wie wird Ihr Kind in der Ferienzeit betreut?

Welche Erfahrung haben Sie mit Homeoffice und Kind gemacht? Könnten Sie sich Coworking Spaces mit Kinderbetreuung vorstellen? Wie wichtig ist die Unterstützung durch Großeltern bei der Kinderbetreuung? (Judith Handlbauer, 2.8.2017)