Im ÖFB-Team herrscht gute Stimmung.

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Auch wenn Katharina Naschenweng und ...

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... Barbara Dunst in den Niederlanden noch nicht zum Einsatz kamen, enttäuscht sind sie deshalb nicht.

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Wageningen – "Ich kann eine große Schaufel an Erfahrung mitnehmen", sagt Katharina Naschenweng. Die 19-Jährige ist eine von sieben Spielerinnen im ÖFB-Teamkader, die bei der EM in den Niederlanden noch zu keinem Einsatz kamen. Enttäuscht ist die Verteidigerin darüber nicht. "Ich bin zufrieden, dabei zu sein."

Außer der 33-jährigen Ersatztorhüterin Jasmin Pfeiler sind es durchwegs sehr junge Kickerinnen, die in den Niederlanden noch nicht spielten. Die 18-jährige Jennifer Klein ist die Jüngste im Kader. Wie die dritte Torfrau Carolin Größinger (20) hat sie noch keinen Teameinsatz. Naschenweng, Sophie Maierhofer (20), Marina Georgieva (20) und Barbara Dunst (19) brachten es schon auf den einen oder anderen Teameinsatz. "Die EM ist eine Riesenerfahrung", sagt Mittelfeldspielerin Dunst. Ob sie nicht ein bisschen enttäuscht sei, dass sie bisher nicht zum Einsatz kam? "Im Moment kann ich von keiner Enttäuschung sprechen." Man freue sich mit. Sie versucht, stets positiv zu bleiben. "Man ist immer bereit auf der Ersatzbank."

Wiedersehen in Duisburg

Teamkapitänin Viktoria Schnaderbeck sagte neulich, dass auch die Reservespielerinnen Anteil am Erfolg hätten. "Weil sie uns im Training fordern." Dunst: "Wir probieren, das Niveau hochzuhalten." Von dem Turnier versucht die Steirerin, "alles mitzunehmen. Mich inspiriert das." Nach einem halben Jahr bei Bayer Leverkusen und dem Abstieg mit dem Verein wechselte Dunst kürzlich zum deutschen Erstligisten MSV Duisburg. Dort trifft sie auf ihre ÖFB-Teamkolleginnen Lisa Makas und Virginia Kirchberger. "Ich versuche, in Duisburg Fuß zu fassen." Die deutsche Liga sei "eine der besten Ligen". Es könnte sie aber auch einmal woanders hin verschlagen. "Der spanische Fußballstil gefällt mir sehr gut." Derzeit absolviert Dunst die Berufsreifeprüfung. Davor hat sie im Nationalen Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten die Handelsschule abgeschlossen.

Naschenweng hat in St. Pölten maturiert. "Ich habe vor, zu studieren." Den Sprung ins Ausland hat sie noch nicht gewagt. Die Kärntnerin steht bei Vizemeister Sturm Graz unter Vertrag. Auf sieben Teameinsätze hat sie es bisher gebracht. "Ich war überrascht, dass ich in der Vorbereitung so viel spielen durfte."

Einen Schritt voraus

Viktoria Pinther hat ihren jungen Kolleginnen etwas voraus. Sie ist die einzige der unter 21-Jährigen in Dominik Thalhammers Kader, die bei der EM bereits spielen durfte. Sowohl in der Partie gegen die Schweiz als auch gegen Frankreich und Spanien wurde die Stürmerin eingewechselt. Die 18-Jährige war im Viertelfinale eine der fünf erfolgreichen Elferschützinnen. "Ich schieße gerne Elfmeter. Ich dachte, ich hau den einfach rein."

Trotz des Ausfalls von Lisa Makas – bei der Stürmerin hat sich der Verdacht auf einen Kreuzbandriss bestätigt – rechnet Pinther nicht damit, im Halbfinale gegen Dänemark in der Startelf zu stehen. Aber: "Ich brenne auf Einsätze." Die Wienerin vom Meister SKN St. Pölten hat im Nationalen Zentrum noch ein Jahr bis zur Matura. Dann ist auch für sie das Ausland ein Thema. "Deutschland oder England wären reizvoll."

Im Halbfinale am Donnerstag in Breda dürfte Nadine Prohaska anstelle von Makas in die Startelf rücken. "Ich bin bereit", sagt die 26-Jährige von St. Pölten. Auch auf der Ersatzbank wird man bereit sein. Und gegebenenfalls mitfeiern. (Birgit Riezinger aus Wageningen, 1.8.2017)