Am ehesten wird in Mitteilungen von Behörden und in Gesetzestexten auf geschlechterneutrale Sprache Wert gelegt.

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Linz/Wien – Die Akzeptanz einer geschlechtergerechten Sprache ist in den vergangenen Jahren gesunken. Das ergab eine Umfrage des Linzer Instituts Spectra, das aktuelle Ergebnisse mit jenen aus dem Jahr 2014 verglichen hat. Generell gilt: Je jünger und je gebildeter, desto mehr Wert wird auf das Gendern gelegt. Der Unterschied, wie Männer und Frauen das Thema sehen, ist hingegen weniger markant.

60 Prozent der 1.000 in persönlichen Interviews befragten über 15-Jährigen können mit dem Thema "geschlechtergerechte Sprache" etwas anfangen, wobei die Jüngeren klar die Nase vorne haben. Gegenüber dem Jahr 2014 glauben mittlerweile elf Prozent mehr, dass sie diese Begriffe gut oder zumindest einigermaßen erklären könnten.

Deutliche Altersunterschiede

Am ehesten legen die Befragten in Mitteilungen von Behörden und in Gesetzestexten auf geschlechterneutrale Sprache Wert. 38 Prozent finden das wichtig. Am wenigsten bedeutsam wird es im privaten Schriftverkehr und im Social-Media-Bereich empfunden, wo jeweils nur 16 Prozent diese Formulierungen lesen wollen.

Insgesamt sehen 55 Prozent – plus acht Prozentpunkte gegenüber 2014 – überhaupt keine sinnvollen Anwendungsbereiche. Es bestehen allerdings deutliche Altersunterschiede: Während beispielsweise 55 Prozent der unter 30-Jährigen Gesetzestexte geschlechtergerecht formuliert haben wollen, sind es bei den über 50-Jährigen nur 28 Prozent. Aber auch der Prozentsatz jener, die das Gendern in allen Bereichen für wichtig halten, ist gestiegen – von neun auf 14 Prozent, was wiederum vor allem auf die Jüngeren zurückzuführen ist. (APA, 3.8.2017)