Ubuntu 17.04 mit GNOME.

Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Für Ubuntu 17.10 hat sich die Linux-Distribution einiges vorgenommen: Nicht nur dass man mit dem Wechsel von Unity auf GNOME den Desktop austauscht, soll auch gleich eine der wichtigsten Basistechnologien abgelöst werden. Zuletzt waren entsprechend Zweifel daran aufgekommen, ob man all dies zeitgerecht bewältigen kann, nun folgte aber die offizielle Bestätigung.

Wayland

Ubuntu wird schon mit der nächsten Release mit dem Codenamen "Artful Aardvark" den klassischen X-Server mit Wayland ablösen. Pläne, sich vom mittlerweile mehrere Jahrzehnte alten X11 zu verabschieden, gibt es schon länger, allerdings wollte man ursprünglich noch die Eigenentwicklung Mir zum Einsatz bringen. Mit dem Wechsel auf GNOME bekommt man nun den Wayland-Support praktisch kostenlos dazu, da hier andere Distributionen schon die entsprechenden Vorarbeiten geleistet haben.

Probleme

Dass man sich bis zuletzt nicht sicher war, ob sich der Wechsel bereits für Ubuntu 17.10 ausgeht, liegt nicht zuletzt daran, dass es hier auch noch einige ungelöste Probleme gibt – allen voran den Support für den proprietären Grafiktreiber von Nvidia, den wegen der höheren Performance im Vergleich zum freien Treiber vor allem Gamer favorisieren. Für solche Fälle wird die kommende Ubuntu-Release eine X-Session als Alternative zur Auswahl über den Login-Screen anbieten.

Andere Bugs will man in Kooperation mit der restlichen Community noch zeitgerecht ausräumen, hierzu hat man auf der GNOME-Konferenz GUADEC in der letzten Woche entsprechende Pläne geschmiedet.

Hintergrund

Der Wechsel auf Wayland stellt vor allem eine Modernisierung des Linux/Unix Grafik-Stacks dar, mit der viele Altlasten bereinigt werden. Nicht zuletzt ist er auch ein wichtiges Puzzlestück auf dem Weg zur Verbesserung der Sicherheit des Desktops, da mit X.org keine saubere Trennung unterschiedlicher Programme in Sandboxes möglich ist.

GNOME

In dem gleichen Blogeintrag widmen sich die Ubuntu-Entwickler aber auch der Umsetzung der GNOME-Integration. So will man den Desktop an einigen Stellen anpassen, um den Umstieg für bestehende User leichter zu machen. Dazu gehört etwa ein fix am linken Bildschirmrand positioniertes Dock oder auch die Verwendung der gewohnten Ubuntu-Themes und des zugehörigen Schriftsatzes. Ziel sei es aber diese Anpassungen möglichst gering zu halten, betont man. Parallel dazu soll es aber ohnehin eine Session mit einem puren GNOME zur Auswahl geben, die für bestehende User von Ubuntu GNOME von Haus aus zum Einsatz kommen wird. (apo, 3.8.2017)