Elf große Wissenschaftsorganisationen haben sich für eine vorsichtige, aber engagierte Herangehensweise bei der gentechnischen Veränderung menschlicher Embryonen ausgesprochen. Einen solchen Embryo in eine Frau einzusetzen und somit eine Schwangerschaft herbeizuführen, sei "derzeit unangemessen", schrieben die Organisationen im Fachblatt "The American Journal of Human Genetics".

Es gebe aber keinen Grund, eine Genveränderung im Reagenzglas "mit angemessener Aufsicht und Zustimmung" zu verbieten. "Während die Grundlagenforschung zur Bearbeitung von Genen in den kommenden Jahren voranschreiten wird, fordern wir alle Beteiligten dazu auf, diese wichtigen ethischen und sozialen Diskussionen zusammen zu führen", so Forscherin Kelly Ormond von der Stanford University.

Die Erklärung wurde unter anderem unterzeichnet von der American Society of Human Genetics, der Canadian Association of Genetic Counsellors und der International Genetic Epidemiology Society. Auch länderübergreifende asiatische Verbände sowie solche aus Großbritannien und Südafrika schlossen sich an. Die Organisationen gehen zwar nicht direkt auf die kürzlich veröffentlichte Studie ein, in der Forscher einen Gendefekt in befruchteten Eizellen repariert hatten, sie verweisen aber explizit auf die Möglichkeiten und Gefahren, die durch die genutzte Genschere CRISPR/Cas9 entstanden sind. (APA, 5.8.2017)