Wien/Burgenland – "Gibt's die heute noch?", fragte unlängst eine Kollegin von Ö1, und meinte die Autonarren. Menschen, denen wichtig ist, welches Auto sie fahren, vielleicht sogar, wie viele davon sie besitzen, und die sich nach einem besonderen Auto ganz selbstverständlich umdrehen.

Foto: Guido Gluschitsch

Klar, wenn man gerade einen Aston Martin fährt, dann schaut bald einmal wer – das kann aber auch daran liegen, dass der Zwölfender so laut plärrt. Oder wenn man in einem BMW i8 vorbeifährt – was aber daran liegen kann, dass man halt eher selten Autos sieht, die einem nur bis zur Hüfte gehen. Aber beim Arteon, da schauen die echten Autonarren.

Foto: Guido Gluschitsch

Gut möglich, dass es bei unserem Testbeginn die ersten Kilometer waren, die ein Arteon in Wien gefahren ist. Überall in der Stadt hängen Plakate, die den neuen Super-VW bewerben, und für Kinder ist es ein richtiger Spaß, wenn das Auto vom Plakat gleich unter dem Plakat im Stau steht.

Foto: Guido Gluschitsch

Aber selbst im Stand schaut der Arteon dynamisch aus. Auch jene, die der zeitlosen Ästhetik von VW und Audi nicht so zugetan sind, wirken begeistert.

Foto: Guido Gluschitsch

Er macht schon was her, der Arteon. Von außen mit seinen markanten Lichtern, dem auffälligen Grill und natürlich mit seiner lang gestreckten Coupéform mit den vier Türen.

Anschnallen, bitte

Im Wagen ein ähnliches Gefühl. Man ist sich bewusst, in einem Volkswagen zu sitzen, merkt das an den Materialien, dem Design, hat aber gleichzeitig so unglaublich viel Platz. In der hinteren Reihe muss man die Passagiere schon alleine deswegen anschnallen, damit man sie wieder findet, wenn sie aussteigen sollen. Andernfalls könnten sie sich glatt verlaufen. Wer da als Beifahrer vorne sitzt, ist selber schuld.

Foto: Guido Gluschitsch

Unendliche Weiten tun sich auch im Kofferraum auf. In den Arteon passt so viel Gepäck wie in einen besseren Mittelklassekombi, und das trotz Coupéform. Gut, dafür fährt man ständig fast 4,9 Meter Auto spazieren. Der Arteon ist demnach länger als der BMW 4er oder der Audi A5 Sportback.

Foto: Guido Gluschitsch

Was den Fahrkomfort – nicht die Sportlichkeit – angeht, kann der Arteon mit den beiden übrigens durchaus mithalten. Das Fahrwerk mag man charmant nennen, wozu im Grunde auch der Antrieb aus 150 PS starken Diesel und Doppelkupplungsgetriebe passt. Wir empfehlen aber zusätzlich, unbedingt zum Allradantrieb zu greifen. Die Abstriche, die man mit dem Frontantrieb machen muss, sind, zugegeben, gering, aber die wenigen Male, wo man merkt, dass nur vorne wer zieht, wird man derartig unangenehm aus der Luxuswelt des Arteon geholt, dass man grantig werden könnte, da jetzt gespart zu haben.

Foto: Guido Gluschitsch

Und auch wenn die 53.000 Euro unseres Testwagens jetzt alles andere als ein Schnäppchen sind, schaut der Arteon doch aus, als würde er noch mehr kosten.

Foto: Guido Gluschitsch

"Ein schönes Auto", meinte auch eine Passantin, "endlich ein E-Auto, das man auch gerne anschaut." Gut, sie reiht sich wohl nicht einmal selbst in die Gruppe der Autonarren. (Guido Gluschitsch, 4.8.2017)

Foto: Guido Gluschitsch