In immer mehr europäischen Ländern tauchen mit dem Insektengift Fipronil verseuchte Eier auf. Dass sie auch vor Österreichs Grenzen nicht haltmachen, ist nicht überraschend. Das Gegenteil wäre es. Die heimischen Betriebe decken zwar 86 Prozent der Nachfrage – jährlich 1,8 Milliarden Stück – ab, der Rest wird aber importiert.

Das Hauptproblem sind aber ohnehin nicht die Frischeier. Über Herkunftsland und Haltungsform wird auf der Schale informiert. Nun sind heimische Betriebe nicht per se die Guten, aber je weniger Glieder eine Lieferkette hat, umso leichter bewahren Behörden und Verbraucher den Überblick. Anderswo fehlt diese Transparenz. Was im Wirtshaus, in Nudeln und Kuchen, in Schul- und Großküchen serviert wird, weiß der Konsument nicht. Rufe nach einer generellen Herkunftskennzeichnung auf Lebensmitteln verhallten bisher ungehört.

Grund zur Panik besteht nicht. Krank machen die faulen Eier wohl nicht. Essen muss man sie aber auch nicht. Denn ganz harmlos ist ein Insektenvernichtungsmittel sicher nicht. Was ebenso sicher ist: Die Informationskette funktioniert nicht, sonst hätten nicht zahlreiche Europäer verunreinigte Eier gegessen. Sie können sich immer noch nicht darauf verlassen, dass Lebensmittel einwandfrei sind. Statt dass EU und nationale Behörden einander den schwarzen Peter zuschieben, sollten alle gemeinsam besser rasch ein funktionierendes Warnsystem aufbauen. (Regina Bruckner, 11.8.2017)