Moskau – Die russische Wirtschaft gewinnt wieder an Schwung: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das staatliche Statistikinstitut Rosstat am Freitag mitteilte. Ende 2016 hatte Russland eine zweijährige Rezession überwunden, die durch den starken Ölpreisverfall und westliche Sanktionen wegen der Ukraine-Krise ausgelöst wurde.

Nach einem leichten Anstieg des BIP im vierten Quartal 2016 um 0,3 Prozent wuchs die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2017 um 0,5 Prozent. Experten erklärten den Frühjahrsaufschwung damit, dass die Verbraucher nach langer Zeit ihre Kaufzurückhaltung abgelegt hätten. Zudem sorgten ungewöhnlich niedrige Temperaturen in den Monaten April, Mai und Juni für eine höhere Energieproduktion.

Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin hatte Ende Juli erklärt, dass das von der Regierung für 2017 prognostizierte Wirtschaftswachstum von zwei Prozent noch übertroffen werden könne.

Langfristig befürchten Ökonomen und Behörden jedoch ein Erlahmen der Konjunktur, wenn strukturelle Reformen ausbleiben. Diese seien wegen des Rückgangs der erwerbstätigen Bevölkerung und der starken Abhängigkeit Russlands vom Öl- und Gasexport erforderlich. (APA, 11.8.2017)