Armee und Polizisten patrouillieren nach dem Anschlag in den Straßen Ouagadougous.

Foto: APA/AFP/AHMED OUOBA

Ouagadougou – Mutmaßliche Jihadisten haben in Burkina Faso das Feuer auf Gäste eines bei Ausländern beliebten Lokals eröffnet und zahlreiche Menschen erschossen. Die Angreifer lieferten sich danach stundenlange Schusswechsel mit der Armee. Laut Informationsminister Remis Dandjinou seien 20 Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Angreifer. Der Einsatz der Sicherheitskräfte sei beendet, sagte Dandjinou am Montag.

Türkisches Restaurant als Anschlagsort

Ziel des Anschlags war das türkische Lokal Istanbul im Zentrum der Hauptstadt Ouagadougou. Drei bewaffnete Männer seien am Sonntagabend mit einem Pick-up-Truck vorgefahren und hätten auf die Gäste geschossen, berichtete ein Kellner des Lokals gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Es habe sich um Jihadisten gehandelt.

Die Regierung sowie das Pariser Außenministerium sprachen von einem "Terroranschlag". Unter den Personen, die bei dem Angriff getötet wurden, befinden sich auch ein Franzose und ein Türke. Das teilten die jeweiligen Außenministerien mit.

Die Morgen-"ZiB" berichtet von drei getöteten Angreifern.
ORF

Folgenschwerer Anschlag 2016

Das Lokal liegt nur rund 200 Meter vom Café "Le Capuccino" entfernt, auf das Anfang 2016 ein jihadistischer Anschlag verübt worden war. Damals waren 30 Menschen getötet worden, unter ihnen mehrere Ausländer. Zu der Tat hatte sich die Jihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) bekannt. Der Tathergang damals ähnelte jenem bei dem Anschlag vom Sonntagabend.

Burkina Faso ist ein armes Binnenland in Westafrika, es liegt zwischen Mali und dem Niger. In der Region sind seit Jahren jihadistische Gruppierungen aktiv, die immer wieder Anschläge verüben – oft auf Einrichtungen, die von Ausländern genutzt werden.

Macron verurteilt die Tat als "terroristische Attacke"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Angriff als "terroristische Attacke" verurteilt. Frankreich werde sich weiter an der Seite der Länder der Region engagieren, um gegen Terrorgruppen zu kämpfen, teilte der Elyseepalast am Montag mit.

Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Mordes im Zusammenhang mit einem Terrorvorhaben ein, wie die Behörde bekanntgab. Dies ist bei Fällen im Ausland in der Regel dann üblich, wenn auch mindestens ein Franzose betroffen ist. Das Pariser Außenministerium bestätigte dies auf Anfrage am Montag aber zunächst nicht. (APA, red, 14.8.2017)