Ein pakistanischer Sikh trägt eine Torte mit der Nationalflagge in Peshawar.

Foto: APA/AFP/ABDUL MAJEED

Pakistanis marschieren am Unabhängigkeitstag durch Karatschi.

Foto: APA/AFP/RIZWAN TABASSUM

Lahore/Islamabad – Christen in Pakistan fordern ein Gesetz gegen religiöse Diskriminierung. "Ein solches Gesetz sollte Diskriminierung – besonders eine aus religiösen Gründen –, also konkrete Gründe für eine Strafverfolgung sowie die Strafen, definieren", heißt es in einer Resolution christlicher Bürgerrechtsorganisationen. Das berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews laut Kathpress am Montag.

Die Resolution sei auf einer Konferenz zum Thema religiöse Vielfalt in Pakistan in Lahore verabschiedet worden. Die Tagung war unter anderem von der Kommission für Frieden und Gerechtigkeit der katholischen Bischofskonferenz organisiert worden.

Veröffentlicht wurde die Resolution wenige Tage vor dem 70. Jahrestag der Unabhängigkeit Pakistans anlässlich des "Tages der Minderheiten". Dieser war 2009 vom damaligen Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, eingeführt worden. Zwei Jahre später war der Christ von militanten Muslimen ermordet worden, weil er für eine Reform des Blasphemiegesetzes eingetreten war.

Aufteilung mit blutigen Folgen

Christen sind wie Hindus und andere Religionen im mehrheitlich islamischen, von Terror und Gewalt geplagten Pakistan eine unterdrückte Minderheit. Am 14. August 1947 wurde Pakistan von Großbritannien unabhängig und ging dabei aus der Teilung Indiens hervor. Anschließend kam es zu einem Massenexodus.

Die Aufteilung Britisch-Indiens in zwei unabhängige Staaten führte zu einer Massenflucht. Hindus aus Pakistan flüchteten nach Indien und Muslime aus Indien nach Pakistan. Gewaltausbrüche kosteten bis zu eine halbe Million Menschen das Leben.

Feierlichkeiten am 70. Tag der Unabhängigkeit

Pakistan feiert am 14. August, einen Tag vor Indien, seinen Unabhängigkeitstag. Anlässlich der Feierlichkeiten wurden in den wichtigsten Städten des Landes um Mitternacht Feuerwerke gezündet.

An einem Grenzübergang zu Indien hisste Armeechef Qamar Javed Bajwa an einem gut 120 Meter hohen Fahnenmast eine riesige pakistanische Flagge. Die Zuschauer riefen währenddessen patriotische Parolen.

In der Hauptstadt Islamabad nahm Regierungschef Shahid Khaqan Abbasi zusammen mit mehreren Generälen und ausländischen Würdenträgern an einer Zeremonie teil. Zur Feier des Unabhängigkeitstages hatte die pakistanische Luftwaffe außerdem die bisher größte Flugschau in der Geschichte des Landes angekündigt. Abbasi war vor zwei Wochen zum Nachfolger des wegen Korruptionsverdachts abgesetzten Premierministers Nawaz Sharif gewählt worden. Den Posten soll er nur übergangsweise innehaben.

Nach einem Anschlag auf Soldaten in der Stadt Quetta am Wochenende kündigte Armeechef Bajwa bei der Feier am Grenzübergang Wagah eine Jagd auf "jeden einzelnen Terroristen" in Pakistan an. Bei dem Bombenattentat, zu dem sich die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" bekannte, waren 14 Menschen getötet worden. Auch in früheren Jahren hatten Extremisten um den Unabhängigkeitstag immer wieder Anschläge verübt. (APA, red, 14.7.2017)