Berlin – Der Belgier Sidi Larbi Cherkaoui, immer wieder im Festspielhaus St. Pölten gastierender Leiter des Ballet Vlaanderen und der Kompanie Eastman in Antwerpen, wurde bei der traditionellen Kritiker-Umfrage der Fachzeitschrift "Tanz" als "Choreograf des Jahres" gewählt – zum dritten Mal nach 2008 und 2011. Aus den Voten von 42 internationalen Kritikern erhielt er fünf Stimmen.

Das Ballett am Rhein ist die "Tanzkompanie des Jahres". Das in Düsseldorf/Duisburg ansässige Ensemble von Ballettchef Martin Schläpfer genieße höchstes Ansehen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage. Die beteiligten Tanz-Fachleute von Tel Aviv über London bis Lissabon und Berlin streuten ihre Voten traditionell breit und quer über den Globus. So reichten dem Ballett am Rhein vier Stimmen für den ersten Platz in der Rangliste.

"Produktion des Jahres" ist "Giselle" des britischen Choreografen Akram Khan. Er schuf die Inszenierung als "sensationelle Wiederbelebung eines Klassikers" für das English National Ballet in London. "Tänzer des Jahres" ist mit drei Voten der Kubaner Osiel Gouneo, Star am Bayerischen Staatsballett München. Unter den Tänzerinnen sei die Vielfalt dieses Mal so groß gewesen, dass keine eindeutige Siegerin gekürt werden konnte, teilte das "Tanz"-Magazin in Berlin mit.

Erstmals wurden außerdem die Abonnenten des Magazins gebeten, ihr Votum abzugeben. Publikumssieger wurde "Nijinski", die Inszenierung des Choreografen Marco Goecke für Gauthier Dance am Theaterhaus Stuttgart. (APA, 16.8.2017)