Berlin – Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt neun als NS-Raubkunst erkannte Werke an die Erben eines jüdischen Kunstsammlers zurück. Eines davon – eine Radierung von Ernst Ludwig Kirchner – wurde für die Staatlichen Museen wieder zurückgekauft, wie die Stiftung der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Bei dem Bild handelt es sich um einen von Kirchner signierten Probedruck der Radierung "Fehmarnhäuser mit großem Baum" von 1908. Die neun grafischen Werke stammen aus der Sammlung des Berliner Kleiderfabrikanten Eugen Moritz Buchthal, der als Jude von den Nazis verfolgt wurde. Vor seiner Flucht nach London verkaufte er im Jänner 1936 Grafiken notgedrungen an eine Berliner Galerie, wo die Staatlichen Museen sie noch im selben Monat erwarben.

Weil die Werke durch den von den Nazis erzwungenen Verkauf als NS-Raubkunst gelten, gibt die Stiftung sie an die Erben zurück. Stiftungspräsident Hermann Parzinger dankte den Nachfahren, dass sie den Rückkauf der Kirchner-Radierung ermöglicht haben. Erneut sei eine faire und gerechte Lösung gelungen, sagte er. (APA, 16.8.2017)