Der Bund und die Stadt Wien haben am Mittwoch die "exzellente" Zusammenarbeit im Bereich Infrastruktur beschworen. Laut dem zuständigen Minister Jörg Leichtfried und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (beide SPÖ) werden bis 2022 rund 3,5 Milliarden Euro zugunsten des Standorts Wien investiert – vor allem in Straßenprojekte, die Bahn, in die Forschung sowie in den Breitband-Ausbau.

Breitbandmilliarde

"Um den Aufschwung zu tragen und zu unterstützen, ist es notwendig, in die Infrastruktur zu investieren", betonte Leichtfried bei einem Besuch des Wiener IT-Unternehmens TTTech. Rund die Hälfte des Pakets – konkret 1,6 Milliarden Euro – fließt in die Modernisierung des Schienennetzes in der Ostregion. So sind etwa der Ausbau der Bahnverbindungen nach Bratislava und Breclav mit insgesamt mehr als 550 Millionen Euro budgetiert.

Beinhaltet ist auch jene Milliarde, die die Asfinag in den kommenden Jahren verbaut, wobei hier auch der innerhalb der rot-grünen Wiener Stadtregierung umstrittene Lobau-Tunnel inkludiert ist. Für Forschungsförderung werden 753 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Aus der "Breitbandmilliarde" sollen zudem rund 50 Millionen Euro ins Datennetz der Hauptstadt fließen.

Bis zu 44.000 Arbeitsplätze

Die Investitionen sichern und schaffen laut Bund bzw. Stadt insgesamt bis zu 44.000 Arbeitsplätze. "Wien ist eine unglaublich attraktive Region", beteuerte der Ressortchef, der etwa auf die Standortentscheidung der Fluglinie Easyjet verwies, die kürzlich einen Österreich-Ableger gegründet hat. Ministerielles Lob gab es vor allem für "serviceorientierte Topbehörden" wie die Austro-Control.

Lob für das Infrastrukturpaket wiederum kam von der Wiener Wirtschaftskammer: "Es freut uns, wenn das Infrastrukturministerium unsere jahrelangen Forderungen nach einem raschen Ausbau der Infrastruktur in Wien endlich aufgreift", freute sich deren Präsident Walter Ruck: "Zu lange wurden zu viele Projekte auf die lange Bank geschoben." (APA, 16.8.2017)