Innsbruck – Die Tiroler ÖVP hat am Mittwoch in einem Landesparteivorstand die Landesliste und die Wahlkreislisten für die Nationalratswahl im Herbst abgesegnet. "Es ist ein starkes Team der besten Köpfe und eine kraftvolle Ansage in Richtung Zukunft", meinte Landeshauptmann Günther Platter. Den Intensivwahlkampf wolle man jedoch erst im September beginnen, erklärte der Landeshauptmann.

Umweltminister Andrä Rupprechter rittert als Spitzenkandidat im Unterland (Kitzbühel und Kufstein) um den Einzug in den Nationalrat. In den Wahlkreisen Unterland, Oberland und Innsbruck-Land/Schwaz hatte die ÖVP bei der letzten Nationalratswahl jeweils ein Direktmandat erreicht. Ein Mandat dürfte Rupprechter damit sicher sein. Darüber hinaus soll der Minister im Wahlkampf für das gesamte Team der Tiroler Kandidaten auch als Sprachrohr nach außen fungieren, hieß es.

Grünberg als Spitzenkandidatin

Als Spitzenkandidatin auf der Landesliste war die ehemalige Stabhochspringerin und nach einem Trainingsunfall querschnittgelähmte Kira Grünberg bereits Ende Juli präsentiert worden. Mit Platz eins in Tirol ist ihr das Nationalratsmandat ebenfalls de facto sicher. Die ehemaliger Sportlerin ist aber auch auf der Bundesliste auf Platz zehn gereiht. Hinter ihr auf dem zweiten Platz der Landesliste befindet sich der Tiroler Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl. Am dritten Platz wurde Abg. Elisabeth Pfurtscheller gereiht und auf Platz vier ist der Osttiroler Bürgermeister Bernhard Webhofer aus Gaimberg.

Rupprechter an erster Stelle im Unterland

Wie bereits 2013 gehen die Abgeordneten Pfurtscheller und Hermann Gahr in den Wahlkreisen Oberland und Innsbruck-Land/Schwaz auf Platz eins ins Rennen. Im Unterland musste Abgeordneter Josef Lettenbichler dem Umweltminister weichen und ist nun hinter Brigitte Lackner auf Platz drei gereiht. In der Tiroler Landeshauptstadt wird Barbara Thaler, Vize-Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer, als Spitzenkandidatin ins Rennen gehen. Im Wahlkreis Osttirol kandidiert Webhofer auf Platz eins.

Im Vorfeld der Listenerstellung hatte es Unmut im Tiroler ÖAAB gegeben. Die auf Platz drei der Landesliste vorgesehene LAbg. Bettina Ellinger zog, so wie zwei weitere "AABlerinnen", ihre Kandidatur zurück. Ihre Begründung war, dass die Arbeitnehmervertretung "nicht in einem der Bedeutung absolut angemessenen und notwendigen Maß platziert wurde". (APA, 16.8.2017)