Wien – Der FPÖ-Bezirksrat in Ottakring, Karl Eggl, hat laut einem Bericht der "Wiener Zeitung" im Jahr 2015 den Wiener Freundeskreis der ungarischen rechtsextremen Partei Jobbik gegründet. Eggl benutzte nach ihrer Recherche dabei das Pseudonym "Attila Eggl". Eggl war für die APA für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Der Wiener Landesparteisekretär der FPÖ, Anton Mahdalik, erklärte am Freitag auf APA-Nachfrage, dass seit eineinhalb Jahren der Kontakt zu Jobbik abgebrochen sei und es einen solchen Freundeskreis nie gegeben habe. Karl Eggl sei, da er ungarische Wurzeln habe, oft in Ungarn.

"Kontakte mit patriotischen Kräften Österreichs"

Laut "Wiener Zeitung" wird auf der offiziellen Website von Jobbik Attila Eggl als Organisator des Jobbik-Freundeskreises in Wien angeführt, der "Kontakte mit patriotischen Kräften Österreichs" etablieren wolle. Das Blatt berichtet, dass der Wiener Freundeskreis der Jobbik den Jahrestag des Beginns der ungarischen Revolution 1848 im März 2016 gefeiert habe und verweist auf Fotomaterial, das Eggl während einer Rede zeige.

Der Rechtsextremismusforscher Andreas Peham ordnet gegenüber der "Wiener Zeitung" Jobbik "ganz klar dem Neofaschismus" zu. So seien immer noch paramilitärische Strukturen vorhanden. "Keine rechtsextreme Partei – zumindest Westeuropas – will mit Jobbik etwas zu tun haben." Die FPÖ habe sich im Jahr 2010 von der Partei distanzieren müssen, um "auf europäischer Ebene mit anderen rechten Parteien kooperieren zu können". Peham gibt aber zu bedenken: "Da geht es um die oberen Ränge, im Hintergrund werden die Kontakte weitergepflegt." (APA, 18.8.2017)