Der Sturm, der Freitagnacht ein Festzelt in Oberösterreich einstürzen ließ und für zwei Todesopfer und 20 Schwerverletzte sorgte, sei "unvorhersehbar" gewesen, sagten Vertreter von Rettung und Feuerwehr am Sonntag unisono. Der Landesfeuerwehrkommandant sicherte den Organisatoren des beliebten Feuerwehrfestes zudem "hundertprozentige Unterstützung" zu: Das Zelt sei TÜV-geprüft und für Events ausgelegt gewesen.

Am Zug ist jetzt aber die Staatsanwaltschaft: Sie prüft, ob diese Angaben stimmen können – oder ob Fahrlässigkeit im Raum steht. Die Klärung der Schuldfrage wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Aber selbst wenn sich herausstellen sollte, dass dem Einsturz vor allem ein fürchterliches Unglück zugrunde liegt, müssen Konsequenzen gezogen werden.

Veranstalter von Festen werden künftig nicht umhinkommen, noch mehr als bisher auf Wetterentwicklungen zu achten und diese in Evakuierungspläne einfließen zu lassen. Mit Wetterkapriolen ist zu rechnen, das stellt der heurige Sommer einmal mehr unter Beweis. Die Frage ist, ob es diesbezüglich auch strengere behördliche Auflagen geben soll. Dann sind freilich frühe Evakuierungen oder gar Absagen möglich, auch wenn das Unwetter schlussendlich gar nicht eintreffen sollte. Nötige Versicherungen für diesen Fall kosten – und wären für kleine Organisatoren wie freiwillige Feuerwehren nur schwer zu stemmen. (David Krutzler, 21.8.2017)