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Wissenschafts- und Forschungsrat empfehlen es seit Jahren, jetzt ist es aus dem Munde von Minister Harald Mahrer politischer Wille: Der heimische tertiäre Sektor wird durch Umlenken der Studierendenströme groß umgebaut. Offiziell heißt es Profilschärfung. Tatsächlich geht es um eine neue Architektur im Kontext von globalem Forschungswettbewerb, Bildungsexpansion und Ausbildungserfordernissen.

Die Massenausbildung inklusive "angewandter" Studienfächer – von Informatikern bis Zahnärzten – wird von den Unis zu den Fachhochschulen gelenkt, die solcherart erleichterten und geschrumpften Unis werden in neue Position für das Matchen und Ranken und Pitchen in der kompetitiven Grundlagenforschung von Stanford bis Singapur gebracht. Studienplatzfinanzierung inklusive.

Laut Minister sollen die derzeit 13 Prozent FH-Studierenden (50.000 Studienplätze) auf zunächst 30, dann 60 Prozent bis etwa 2030 steigen. In Zahlen und Zeitplänen betrachtet ist das – freundlich formuliert – visionär. Rund 7500 Euro kostet den Bund ein FH-Studienplatz. Mit einem Ausbau von jährlich 1200 Plätzen plus nötigen Aufstockungen auf allen Ebenen an den 21 FHs (mindestens 170 Mio. Euro Kosten) wären 2015 erst rund 20 Prozent der Studierenden an den FHs. Schnell wird es also kaum gehen.

Personalverantwortliche und Eltern dürfen sich aber darauf einstellen: Akademische (Aus-)Bildungswege werden künftig anders aussehen. Und an den Unis werden weniger enttäuschte Leute sitzen, die an FHs bis jetzt nicht genommen wurden. (Karin Bauer, 29.8.2017)