Wien – Stickoxide sind ungesund: Sie schädigen die Lunge, erhöhen das Risiko etwa für Schlaganfälle und Herz-Kreislauferkrankungen und tragen zur Entstehung von Feinstaub und bodennahem Ozon bei. Die Treibstoffabgase lassen aber auch Straßenasphalt schneller altern, wie nun Experimente an der Technischen Universität (TU) Wien zeigen konnten.

Bisher war nicht ganz klar, welche Luft-Bestandteile für die Korrosion von Asphalt verantwortlich sind. Am Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien machte man sich deshalb gezielt auf die Suche nach den Hauptverantwortlichen.

Sauerstoff als Verdächtige ausgeschieden

Als naheliegende Verdächtige galten molekularer Sauerstoff (O2) und das noch reaktivere Ozon (O3). Doch O2 hat bei Umgebungstemperaturen kaum Oxidationspotenzial und die durch Ozon verursachte Alterung des Asphalts hat "bei Weitem nicht das Ausmaß, wie wir es von Messungen an Bohrkernen aus der Straße kennen", erklärte Bernhard Hofko vom Institut für Verkehrswissenschaften in einer Aussendung der Uni.

In den Experimenten der TU-Forscher zeigte sich: Je mehr Stickoxid ein Gasgemisch enthält, dem Asphalt ausgesetzt ist, umso schneller altert das Material. NOx führt laut TU zu einer Versprödung des Straßenbelags, wodurch vor allem im Winter die Rissanfälligkeit größer wird. Auch die Recyclingfähigkeit von stark gealtertem Material sinke.

Weil bei geeigneter Versuchsanordnung die Alterungsprozesse im Labor viel schneller als auf der Straße ablaufen, hoffen die Forscher, das Langzeitverhalten von verschiedenen Asphaltmischungen vorherzusagen und haltbarere Asphaltsorten zu entwickeln. (APA, red, 29.8.2017)