Schloßhof/Wien – Nach jahrelangen Untersuchungen und Grabungen soll nun die siebente Gartenterasse von Schloss Hof im Marchfeld in Niederösterreich in eine barocke Gartenanlage rückverwandelt werden. Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB), präsentierte am Dienstag die in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erarbeiteten Pläne für die größte Gartenterrasse des Schlosses mit Blick zur March und zu den Vororten von Bratislava. Die nun vor der Revitalisierung stehende Terrasse allein ist annähernd so groß wie die übrigen sechs zusammen.
Labyrinth und Aussichtsterrasse
Zum ehemaligen Festschloss von Prinz Eugen und Kaiserin Maria Theresia soll nach der Fertigstellung eine der imposantesten barocken Gartenanlagen Mitteleuropas gehören: mit 2.200 Quadratmeter Labyrinth und Irrgarten plus Aussichtsterrasse. Bereits weit gediehen sind die Arbeiten an der Rekonstruktion der Großen Kaskade, der barocken Brunnenanlage.
Historische Pläne der Anlage entdeckt
2006 wurden historische Pläne entdeckt, die die gesamte Gartenanlage zeigen. Das Areal des Schlosses umfasst 50 Hektar, die nun vor der Revitalisierung stehende Terrasse zählt knapp sechs Hektar, das sind mehr als acht Fußballfelder. Originalgetreu wiederhergestellt werden das Wegesystem, Alleen, Heckenstrukturen und Gartenräume. Dafür werden rund 400 Linden-, Obst- und Kastanienbäume sowie Hainbuchen gepflanzt, weiters 4,9 Kilometer Hecken und auf 5.000 Quadratmetern heimische Wildsträucher, sagte Landschaftsarchitekt Werner Sellinger.
Ein 3D-Modell ist Basis für die Rekonstruktion. Letzte Detailpläne werden ausgearbeitet, die Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen und Ende 2018 fertiggestellt sein. In das Projekt steckt die SKB, die neben den Wiener Standorten auch Schloss Hof und Schloss Niederweiden betreibt, fünf Millionen beziehungsweise zusammen mit der Brunnenanlage neun Millionen Euro. (APA, red, 29.8.2017)