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Gewalt gegen Erdogan-Kritiker

Foto: AP/Voice of America

Ankara – Die türkische Regierung hat verärgert auf die Anklagen gegen drei weitere Leibwächter von Präsident Recep Tayyip Erdoğan in den USA reagiert. "Wir protestieren auf das Schärfste, dass so eine ungerechte und voreingenommene Anklage mit Namen von Menschen, die nie in den USA waren, angenommen wurde", erklärte das türkische Außenministerium am Mittwochabend.

Diese Haltung sei dem US-Botschafter in Ankara übermittelt worden, heißt es aus dem Außenministerium. Man behalte sich rechtliche Schritte gegen die Anklagen vor. Die Vorwürfe gegen die Angeklagten seien "haltlos".

Ein Video soll belegen, dass Erdoğan die Übergriffe anordnete
Radio Free Europe/Radio Liberty

Das US-Justizministerium hatte am Vortag drei weitere Leibwächter Erdoğans in Abwesenheit angeklagt. Sie würden verdächtigt, während Erdoğans Besuch in Washington im Mai gewaltsam gegen friedliche kurdische Demonstranten vorgegangen zu sein, erklärte das Ministerium. Die drei Männer seien auf Videoaufnahmen identifiziert worden.

Insgesamt sind damit 19 Leibwächter und Unterstützer Erdoğans in den USA angeklagt. 17 von ihnen – 15 Türken und zwei kanadische Staatsbürger – werden mit Haftbefehlen gesucht. Die anderen – zwei türkisch-amerikanische Geschäftsleute – wurden im Juni festgenommen. (APA, AFP, 31.8.2017)