Therapiehunde haben ein relativ kurzes Arbeitsleben: Sie beginnen mit zwei und gehen mit acht oder neun Jahren in Pension.

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Erlangen – Nicht nur Psychologen und Therapeuten, auch Therapiehunde brauchen regelmäßig "Supervision". Zudem sollte bei Einsätzen der Tiere stets die menschliche Bezugsperson dabei sein, um Stress-Signale zu erkennen und dem Tier Rückzugsmöglichkeiten zu geben, sagt die Erlanger Wissenschafterin Andrea Beetz.

"Wenn etwa mit verhaltensauffälligen Patienten gearbeitet wird, ist das für den Hund genauso anstrengend wie für Therapeuten", ergänzt Beetz. Sie forscht unter anderem zu "tiergestützten Interventionen".

Ältere Hunde brauchen mehr Ruhe

Therapeuten arbeiten daher entweder mit ihren eigenen, speziell ausgebildeten Tieren oder mit einem Hundeführer zusammen. Das soll eine Überforderung des Hundes vermeiden. Im Rahmen der Ausbildung werden die Hunde unter anderem auf die Geräusche oder Gerüche in einem Klinik-Umfeld vorbereitet oder auf den Umgang mit motorisch eingeschränkten Menschen.

"All das kann die Tiere irritieren", so Beetz. "Der Hund sollte auch jährlich von einem externen Experten überprüft werden, am besten einem Verhaltensbiologen oder einem Tiermediziner mit Spezialausbildung."

Die meisten Therapiehunde sind der Expertin zufolge mindestens zwei Jahre alt, wenn sie eingesetzt werden können – in der Regel ist mit acht oder neun Jahren auch schon wieder Schluss: "Ältere Hunde haben einfach mehr Ruhebedürfnis." (APA, dpa, 1.9.2017)