Die Schweizer Großbank Credit Suisse geht bei der neuen Cyberwährung "Utility Settlement Coin" mit der UBS zusammen. Die Blockchain-Währung soll dereinst den Zahlungsverkehr zwischen den Banken revolutionieren. Die Bank sei dem Konsortium des Projekts mit elf Finanzinstituten und der Softwarefirma Clearmatics beigetreten, teilte die Credit Suisse (CS) mit.

Weitere Mitglieder

Die Großbank bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times". Neu dabei sind demnach auch die Bankenschwergewichte Barclays und HSBC sowie die Canadian Imperial Bank of Commerce, MUFG und State Street. Bestehende Mitglieder sind neben der UBS die Deutsche Bank, Banco Santander, BNY Mellon und NEX.

Die CS habe die Entwicklung der Utility Settlement Coin (USC) für über 18 Monate verfolgt, schreibt das Institut. Mit dem Beitritt soll dem Projekt weiteren Schwung verliehen werden. "Wir glauben, dass USC das Potenzial hat den Zahlungsverkehr effizienter zu gestalten und Risiken zu vermindern", wird Emmanuel Aidoo, Blockchain-Chef bei der Credit Suisse in New York, in der Mitteilung zitiert.

Das USC-Projekt wurde 2015 von der UBS und dem Start-up Clearmatics gegründet. Die Utility Settlement Coin ist eine virtuelle Währung, die es Banken erlaubt, gegenseitige Zahlungen schneller als heute abzuwickeln. Die digitalen Münzen können direkt bei den Zentralbanken gegen Bargeld eingetauscht werden. Dadurch sparen die Banken gegenüber dem traditionellen Clearing Zeit, Kosten und Kapital.

Bargeld soll hinterlegt werden

Um Betrug zu verhindern und keine Parallelwährung zu schaffen, soll für die Transaktionen Bargeld bei den Zentralbanken hinterlegt werden. Zwischen dem Konsortium und den Zentralbanken laufen derzeit Gespräche betreffend Datenschutz und Internetsicherheit. Ziel ist eine teilweise Lancierung des neuen Zahlungssystems bis Ende 2018, wie UBS-Fintech-Chef Hyder Jaffrey gegenüber der "Financial Times" erklärte.

Die Verschlüsselungstechnologie Blockchain ist in der Finanzindustrie derzeit in aller Munde. Aktien- und Anleihengeschäfte können damit direkt zwischen Käufer und Verkäufer abgewickelt werden – schneller und für die Institute günstiger als bisher.

Die Technologie wird unter anderem von der Cyber-Währung Bitcoin genutzt, die allerdings mit Betrugsfällen für Schlagzeilen gesorgt hat und deshalb in großen Teilen der Öffentlichkeit kritisch gesehen wird. Verschiedene Banken arbeiten daher an der Entwicklung eigener Cyber-Währungen. (APA, 4.9.2017)