Wien/Klagenfurt/Podgorica – Nachdem die staatliche österreichische Hypo-Abbaufirma Heta ihre zur Abwicklung bestimmten Geschäfte in Italien, Mazedonien und Ende Juni auch in Bulgarien dichtgemacht hat, ist nun die finale Resteverwertung in Montenegro eingeleitet worden. Darin enthalten sind auch Frankenkreditforderungen, die beim Verkauf der Montenegro-Bank vor zwei Jahren an der Heta hängengeblieben waren.

Nach dem Verkauf der Balkan-Bankentöchter der ehemaligen Hypo Alpe Adria an den US-Fonds Advent (mit EBRD) blieben Abbauteile, faule Kredite und Immobilien in lokalen Heta-"Bad Banks" und besonders auch Leasinggesellschaften in diesen Ländern im Besitz der staatlichen österreichischen Heta Asset Resolution.

Kein Käufer

Für die Hypo Italien (Udine) hatte sich – anders als für die Hypos auf dem Balkan – kein Käufer gefunden. Die einstige Banktochter in Italien wurde mittlerweile aufgelöst. Verbliebene (Leasing-)Aktivitäten wurden geschlossen, indem die "Heta Asset Resolution Italia S.r.l." ("Harit") inklusive aller Kredite an Bain Capital verkauft wurde.

Nach einem ähnlichen Muster verläuft auch der Heta-Rückzug aus Montenegro: Die ehemalige Hypo-Banktochter vor Ort gehört als Teil der Balkan-Bankengruppe längst der Advent. Was vor zwei Jahren nicht an Advent mitverkauft wurde – Leasinggeschäft, Darlehen sowie Grundstücke als ehemalige Sicherheiten für nicht getilgte Kredite – muss jetzt die Heta losschlagen. Im Paket sind Frankendarlehen, die einst von der Hypo Alpe Adria Bank Podgorica vergeben worden waren.

Montenegro-Paket zum Verkauf

Nach Mitteilung der österreichischen Heta Resolution in Wien wurde heute das Montenegro-Paket zum Verkauf ausgeschrieben. Die frühere Leasingfirma in Montenegro (heute Heta Asset Resolution Leasing d.o.o. Podgorica/"Harlme") soll zusammen mit der lokalen Abbaugesellschaft "Harme" (Heta Asset Resolution d.o.o. Podgorica) möglichst in einem Stück verkauft werden, notfalls würden aber auch separate Gebote akzeptiert, ließ die Heta am Donnerstag wissen. Es geht um Kredite im Volumen von 192 Mio. Euro und Grundstücke mit einem Marktwert von rund 43 Mio. Euro (Stand Ende Juni 2017).

Interessenbekundungen für die Montenegro-Töchter werden vom Heta-Berater Deloitte bis 29. September eingesammelt.

Projekt "Skiper" ist weiter

Bei einem anderen, prominenteren Projekt ist die Heta schon etwas weiter. Bis Ende September läuft die Bieterfrist für die Hotel- und Luxusimmobilienanlage "Skiper" in Kroatien. Da geht es schon um verbindliche Kaufangebote. Das Projekt, bei dem die frühere Hypo Alpe Adria viel Geld verloren hatte, wurde nach mehreren vergeblichen Verkaufsversuchen im Juni international zum Verkauf ausgeschrieben.

An unverbindlichen Angeboten sei eine satte zweistellige Zahl hereingekommen, heißt es. In einer Vorauswahl für den Prozess der bindenden Angebote wurden einige Interessenten ausgeschieden, darunter dem Vernehmen nach ein Konsortium um die Hotelgruppe Vienna House. (APA, 7.9.2017)