Seit gestern gibt es die "Team-Kurz"-App, auf der Unterstützer von Sebastian Kurz mobilisiert werden

Foto: Screenshot, Marija Barišić

Im "Dashboard" der App hat man einen Überblick über den eigenen Punktestand, der sich erhöht, wenn man ausreichend "Challenges" meistert

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Das Team Kurz motiviert die Mitglieder dazu Folder zu verteilen oder Facebook-Postings von Sebastian Kurz zu teilen

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Wien – "Vollgas, als wären wir Verfolger", "Meine Stimme würde ich 10.000-mal für dich klonen!", "#Kurz4Kanzler". Die öffentlichen Chatrooms der "Team Kurz"-App lesen sich wie eine Plattform zur Gottesanbetung.

Die App, die am Mittwoch vom Wahlkampfteam der ÖVP ins Leben gerufen worden ist, ermöglicht es Kurz-Unterstützern, sich auszutauschen und zu vernetzen. Gemeinsam soll im Wahlkampf für das Team Kurz mobilisiert werden. Zur Anmeldung reicht ein Facebook-Account oder der Name und eine E-Mail-Adresse, auf der man dann in weiterer Folge mit regelmäßigen Newslettern versorgt wird.

Team Kurz motiviert zu Challenges

Die App bietet verschiedene "Challenges" wie zum Beispiel das Verteilen von Flyern auf der Straße, das Teilen von Postings des Spitzenkandidaten oder etwa das Überzeugen von anderen Unterstützern an. Im Gegenzug gibt es Punkte: 20 für das Beitreten zu einer Challenge – und je nachdem, um welche Challenge es sich handelt, noch einmal fünf, zehn oder zwanzig Punkte. Für die sogenannte Wochen-Challenge können bis zu 40 Punkte täglich erreicht werden.

In den öffentlichen Chatrooms kann man sich austauschen und direkt mit dem Team Kurz in Kontakt treten. Im "Leaderbord" werden die Mitglieder nach ihrem Punktestand in einem Ranking aufgelistet. Was man für die Unterstützung von Kurz sonst noch bekommt außer Punkte, ist laut Pressesprecher Jochen Prüller "besondere Würdigung". Denn "die Top-Unterstützer werden im Zuge der nächsten Wochen bei Veranstaltungen vor den Vorhang geholt".

App hat über 2.000 Mitglieder

Ob die Challenges wirklich erfüllt werden, wird allerdings nicht kontrolliert. Ein User, der für das Verteilen von Foldern "versehentlich Punkte kassiert" habe, will wissen, wie man den Punktezähler "fairerweise wieder auf 0" stellt. Das Team Kurz antwortet mit Augenzwinkern und dem Verweis, dass es am besten wäre, die Flyer "zu holen und sie noch zu verteilen". Dazu werden die Mitglieder auch immer wieder auf die sogenannten "Freiwilligenbüros" in ihrer Nähe aufmerksam gemacht, wo sie mit Gratisfoldern versorgt werden.

Hinter dem Team Kurz stehe laut Prüller das Redaktionsteam, welches auch die anderen Social-Media-Kanäle von Kurz betreut. Die App sei "von Experten im Haus zusammen mit externen Partnern" entwickelt worden. Sie steht seit gestern zum kostenlosen Download zur Verfügung und wurde laut einer Presseaussendung der ÖVP bis jetzt von über 2.000 Usern heruntergeladen. (Marija Barišić, 7.9.2017)