Wie smart sind die "smarten Technologien" wirklich? Die gebürtige Pragerin Anna Vasof denkt satirisch scharf über den Prothesenmenschen von heute nach.

Foto: Anna Vasof

Wien – Schritt für Schritt und mit jahrelanger Ausdauer etabliert sich der Kunstraum Niederösterreich als Performance-Space im Wiener Zentrum. Im September wird der jährliche, mit 4000 Euro dotierte H13 Niederösterreich Preis für Performance an Anna Vasof verliehen. Außerdem gibt es ein "Performatorium" als Labor für praxisorientierte Forschung, darin wiederum eine Lecture des britischen Kollektivs The Vacuum Cleaner und einen Pop Up Book Club. Und am 28. September wird die Ausstellung Flüchtige Territorien mit Arbeiten von unter anderen Adriana Arroyo, Peter Fend und Khvay Samnang eröffnet.

Anna Vasof, geboren 1985 in Prag, hat Architektur und Transmediale Kunst studiert. Die Expanded-Cinema-Künstlerin produziert sowohl Filme – im Vorjahr war ihre Arbeit Time Moves Faster bei der Viennale vertreten – als auch Performances. Ausgezeichnet wird sie am 8. September für ihr bisheriges Werk, besonders die Live-Arbeit Anachronism – A Downgrade Action, in der sie den perversen Zeitpolitiken der "smarten" Technologien entgegentritt. Zu sehen ist im Kunstraum ab 18 Uhr die Performance, ab 21 Uhr gibt es Musik von Captain Knife und The New Live Collective. Am 9. September werden Werke von Vasof in einer Ausstellung präsentiert.

Das "Performatorium" ist als finaler Akt der Kunstraum-Performancereihe #5 von 14. bis 17. September angesetzt. Es soll eine Performanceplattform für die lokale Wiener Kunstszene etablieren. Es gibt eine Reihe von Workshops -von Feldenkrais (Olivia Jaques) über Antifaschistisches Ballett (Elizabeth Ward) bis zu Art Speeddating (Marlies Surtmann) -sowie einen runden Tisch zur Situation der Performance in Wien.

The Vacuum Cleaner spricht am 14. 9., 19.30 Uhr: Some Fucks Given (how to punch a fascist and other things they didn't teach you at art school), und der Buchklub macht sich am 15. September, 14.30 Uhr, über eine Weltwiederverzauberung der Berliner Theaterwissenschafterin Erika Fischer-Lichte her. (Helmut Ploebst, 7.9.2017)