Wien – SUVs boomen, je länger, desto mehr. Längst hat jeder Hersteller ein entsprechendes Angebot im Programm. Krux an der Sache: Sie sind inzwischen so gefragt, dass sie die bisherigen Kernbaureihen gefährden. Erfolg oder Misserfolg hängt immer mehr davon ab, ob die SUVs einer Marke einschlagen oder nicht.

Foto: Andreas Stockinger

Die beiden bei uns erhältlichen Mazda-Beiträge – CX-3 und CX-5 – funktionieren einwandfrei, die Nachfrage lässt sich kaum bedienen. Unser Favorit war dabei immer schon der 5er aufgrund seiner ausgewogenen Rundumeigenschaften. Nicht zu klein, nicht zu groß und Mazda-typisch in Qualität und Durchdachtheit.

Kein Downsizer

Wir durften mit dem CD175 den stärkeren der beiden 2,2-Liter-Diesel testen. Mazda macht bekanntlich bei diesem Downsizing-Ding nicht mit und hat sich damit viele Sympathien erworben. Der Motor passt vorzüglich zum Auto, ist obendrein geräuschkulturell herzeigbar und genehmigte sich bei unserem wie immer ambitionierten Fahrprofil 7,1 l / 100 km.

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Die Sechs-Gang-Wandlerautomatik ist ein zusätzliches Komfortmerkmal, andererseits aber auch nicht gerade das Aushängeschild des CX-5. Da gibt es bessere Ware, vor allem von ZF, aber auch etliche Doppelkupplungsgetriebe gehen zügiger, entschlossener zu Werke.

Praktischer Kofferraum

In den Kofferraum hatte ein fürsorglicher, mitdenkender Geist eine strapazfähige Gummimatte reingelegt, da schlenzt man bedenkenlos sein schmutziges Sportzeugs drauf oder die nassen Badesachen. Leider hat der Dauerhochsommer sich vertschüsst, eh egal, der Urlaub ist ja auch vorbei und der Mazda retourniert.

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Die weiteren Impressionen: Der CX-5 kommt flacher, geduckter daher. Zur Vorwärtsorientiertheit passt auch das Head-up-Display – das nämlich erstmals keine Billiglösung mit aufklappbarem Plexiglas ist, sondern ein echtes. Gestochen scharf stehen die Fahr- und Navi-Daten auf der Sichtachse. Das erinnert nicht von ungefähr an BMW. Ganz bewusst orientieren sich die Japaner an der fahraktiven Philosophie der Weißblauen.

Dass einem die Assistenzsysteme nicht dauernd vorlaut, nervig, bevormundend kommen, nimmt man heutzutage fast schon erleichtert zur Kenntnis. Wichtigster Fahrassistent ist und bleibt für Mazda der Mann respektive die Frau hinter dem Steuer. Gut so.

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Und so ist es nur folgerichtig, dass man diesem SUV sogar ein Fahrwerk eingebaut hat, was bei manchem anderen SUV nicht unbedingt immer so scheint. Neben den für so ein Hochbaukonzept ansprechenden Eigenschaften im Kurvenreich (wozu auch das Fahrdynamiksystem G-Vectoring-Control, der tiefere Schwerpunkt und die verwindungssteifere Karosserie Beiträge liefern) macht der CX-5 aber auch beim Komfort einen großen Sprung, der Wagen rollt sehr kommod ab.

Bisschen Pfeffer

Einen ähnlichen Sprung merkt man im Innenraum. Das wirkt alles ganz schön hochwertig. Muss andererseits auch so sein, die Konkurrenz schläft nicht. Platzverhältnisse schließlich? Tadellos. Nirgendwo zwickt's, man sitzt gut, und Fächer für Kleinkram gibt's auch genug. Außerdem pflegt Mazda nach wie vor eine Designkultur, die allgemein gut ankommt. Sportlich, elegant, mit ein bisschen Pfeffer, aber nichts übertrieben. Die goldene Mitte. (Andreas Stockinger, 18.9.2017)

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