Echter Powidl wurde früher stundenlang im Kupferkessel eingekocht – zumindest in Luxemburg, wo es Quetschkraut heißt. Durch die Reduktion war kein Zucker notwendig, und es entstand eine dicke, fruchtige, schwarze Masse, die sich schwer vom Löffel löste. Für den Powidl werden möglichst reife und süße Zwetschken verwendet. Da ich keinen Kupferkessel besitze und auch nicht die Muße habe, über Stunden in einem Topf zu rühren, habe ich mich für eine Backofen-Methode entschieden.

Man muss bei dieser Zubereitungsart nichts machen, außer ab und an ein Auge drauf zu werfen und die Temperatur anzupassen. Dafür hat man danach dieses köstliche schwarze Mus auf Vorrat, ohne Zucker und extrem köstlich, wenn man den Powidl im Winter zum Beispiel mit etwas Mandelmus auf einer Reiswaffel genießt.

Foto: Pascale Neuens

Zutaten

  • circa 5 kg reife Zwetschken
  • 100 ml Apfelessig

Zubereitung

Die Zwetschken waschen, halbieren, entsteinen und die Hälfte der Früchte pürieren. Wer keine Stücke im Powidl haben will, kann die gesamten Früchte pürieren.

Den Essig auf dem Backblech verteilen und die Zwetschken und die Masse darüber verteilen und im vorgeheizten Backofen circa 3 bis 5 Stunden bei 120–150 Grad backen. Im Prinzip kann man die Temperatur variieren. Ganz am Anfang, solange noch mehr Flüssigkeit vorhanden ist, die Temperatur etwas höher halten, im Laufe des Trocknungsprozesses sollte man sie senken. Je dickflüssiger die Masse wird, desto weiter sollte man mit der Hitze runtergehen. Bei einer niedrigen Gesamthitze braucht das Ganze folglich länger. Ziel ist eine Reduktion der Masse auf circa die Hälfte, man kann aber je nach Belieben den Powidl weiter einreduzieren.

Einmal pro Stunde durchrühren. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist – das Volumen sollte auf gut die Hälfte geschrumpft sein –, wird die Marmelade kochend heiß in ausgekochte Schraubgläser gefüllt und sofort verschlossen. (Pascale Neuens, 9.9.2017)