Salzburg – Den Beginn des gerade regionalisierten "Daheim in Österreich" (aus dem schönen Jennersdorf im südlichsten Burgenland) hätten die acht Länder-Stiftungsräte des ORF noch gemeinsam im Landestudio Salzburg verfolgen können. Dort diskutierten sie am späten Freitagnachmittag noch mit ORF-General Alexander Wrabetz über ihre regionalen Wünsche.

Der "Freundeskreis" der ORF-Stiftungsräte der Bundesländern traf sich und die ORF-Führung am Freitag zu einem ganztägigen "Workshop". Freundeskreis nennen sich die Fraktionen im ORF-Stiftungsrat, parteipolitische von SPÖ und ÖVP, und nun eben der Freundeskreis der Länder mit Schnittmengen zu Rot wie (vor allem) Schwarz.

Offizielle Themen der Abschlussdiskussion am Freitagnachmittag mit dem ORF-Chef: "Regionalität als wesentlicher Pfeiler des öffentlich-rechtlichen Auftrags" – das meint offenbar eine eigenständigere Position der Landesstudios und eine Neuverteilung von Kompetenzen beziehungsweise Aufgaben zwischen ORF-Zentrale und den neun Länder-ORFs. Da soll es auch um etwas einfachere Wünsche wie lokale Trailer auf ORF 2 für "Bundesland Heute" gegangen sein. Und: 2018 (am 2. Mai) laufen die neun "Bundesland heute"-Sendungen (1988 gegründet unter General Thaddäus Podgorski) schon 30 Jahre im ORF – also ging es Freitag mit den Länderstiftungsräten auch um Ideen, wie man die Errungenschaft kommendes Frühjahr feiert.

Widerstand gegen Abschaffung der Länder-Mandate

ÖVP, SPÖ und FPÖ haben Pläne für eine Reform des ORF und seiner Gremien. Bei solchen Überlegungen ist stets eine Verkleinerung des Stiftungsrats Thema – und da wiederum ist man rasch bei den neun Stiftungsräten der Länder (oder auch, wie zuletzt FPÖ-Mediensprecher Herbert Kickl im STANDARD-Fragebogen, bei den neun Mandaten der Bundesregierung im Stiftungsrat). Der Stiftungsrat hat derzeit 35 Mitglieder.

Länder-Stiftungsräte und Landeshauptleute haben schon Widerstand gegen eine Abschaffung der Länder-Mandate im Stiftungsrat angekündigt. ORF-Generäle konnten schon mehrfach mit Zugeständnissen an Länder deren Stimmen gewinnen – obwohl ihr Partei-Freundeskreis dem jeweiligen Thema ablehnend gegenüberstand. (red, 8.9.2017)