Konnte das Steuer beim SKN nicht herumreißen: Jochen Fallmann.

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St. Pölten – Jochen Fallmann ist mit sofortiger Wirkung als Trainer des SKN St. Pölten zurückgetreten. Der 38-Jährige gab seine Entscheidung am Sonntag in einem Gespräch mit Generalmanager Andreas Blumauer und Sportdirektor Markus Schupp bekannt, erklärte der Klub in einer Aussendung.

Fallmann zog damit die Konsequenzen aus der tristen Saisonbilanz – der SKN liegt nach sieben Runden mit nur einem Punkt am Tabellenende, zudem schied man bereits in der ersten Cup-Runde gegen den Regionalligisten Austria Klagenfurt aus. Außerdem kam er wohl seiner Ablöse im Rahmen einer Delegiertenversammlung am Montagabend zuvor.

Marcel Ketelaer leitet Training

In den kommenden Tagen leitet der bisherige Assistent Marcel Ketelaer das Training. Der Deutsche würde auch im nächsten Meisterschaftsspiel am Sonntag bei der Austria als Hauptverantwortlicher auf der Bank sitzen, sollte bis dahin kein langfristiger Nachfolger gefunden werden.

In der Vereins-Aussendung meinte Fallmann: "Es ist mir schwer gefallen, aber ich bin zum Entschluss gekommen, dass es das Beste ist, den Platz als Cheftrainer des SKN 'frei' zu machen, obwohl ich spüre, dass Mannschaft, Trainer- und Betreuerteam, Fans sowie die strategischen Partner zu mir und meiner Arbeit stehen und diese respektieren und honorieren. Trotzdem ist es mir leider nicht möglich, auch durch die wochenlangen Diskussionen in der Öffentlichkeit um meine Person, in dieser Konstellation weiter zu arbeiten."

Von Blumauer gab es Lob für den scheidenden Trainer. "Er hat viel für den Verein geleistet, vor allem in der letzten Saison, als er in schwierigen Zeiten den Klassenerhalt geschafft hat. Das werden ihm die Fans nicht so schnell vergessen. Ich bedanke mich für seinen großen Einsatz für diesen Verein und wünsche ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute."

Nachfolger gesucht

Schupp berichtete von einem "intensiven und ausführlichen Gespräch" mit Fallmann. "Er hat bis zum Schluss engagiert und akribisch mit dem Team gearbeitet und alles versucht, um die sportliche Wende zu schaffen. Wir werden nun intensiv einen geeigneten Nachfolger suchen, den wir möglichst zeitnah präsentieren wollen."

Der gebürtige St. Pöltner Fallmann spielte insgesamt neun Jahre für seinen Heimatverein, die Laufbahn als Coach startete er von 2013 bis 2015 als Spielertrainer der SKN-Juniors. Im März 2015 übernahm der frühere ÖFB-Nachwuchsteamspieler in der Ersten Liga interimistisch die Profis. Im Oktober 2016 stieg er nach dem Rauswurf von Karl Daxbacher wieder zum interimistischen Chef auf – und wurde im darauffolgenden Dezember als Trainer bestätigt. Im Mai schaffte er mit St. Pölten den Klassenerhalt.

Durch seinen Abgang sind in der Bundesliga schon zwei Trainer nach sieben Runden nicht mehr im Amt. Am Samstag wurde der Wechsel von Admiras Damir Buric zu Greuther Fürth bekannt, zum Nachfolger wurde Sportdirektor Ernst Baumeister ernannt. (APA, 10.9.2017)