Neos-Chef Matthias Strolz (rechts) bekommt Unterstützung von Umdasch-CEO Andreas Ludwig.

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Wien – Die Neos lassen im Wahlkampf beim Thema Fortbildung nicht locker. Spitzenkandidat Matthias Strolz präsentierte am Montag ein Modell für ein "Chancenkonto", mit dem in persönliche Fortbildung investiert werden kann. Innerhalb von fünf Jahren können für diesen Zweck bis zu 5.000 Euro mit Zuschüssen von Unternehmen und Staat angespart werden.

"Flügel heben" hat für Strolz nach wie vor Priorität, erst beim Wahlkampfauftakt am Freitag hatte er sich als Bildungsminister einer künftigen Regierung angeboten. Unterstützung erhielt er bei der Präsentation von "Lela 5000" von seinem langjährigen Förderer, dem ehemaligen ÖVP-Vizekanzler Erhard Busek. "Die Bildungsfrage kommt zu wenig bis gar nicht vor", sagte er zum laufenden Wahlkampf.

Wie "persönliches Bankkonto"

Anstatt Fortbildung aus der Arbeitslosigkeit heraus verfolgen die Neos mit "Lela 5000" einen "proaktiven Ansatz", betont Strolz. Das Modell funktioniere wie ein persönliches Bankkonto. Die angesparten Beträge können bei Ö-Cert-zertifizierten Bildungseinrichtungen eingelöst werden. Erfolgt innerhalb von fünf Jahren keine Investition in Weiterbildung, verfallen die staatlichen Co-Investitionen von bis zu 100 Prozent. Damit solle auch ein Anreiz geschaffen werden.

Strolz rechnet mit einem Finanzierungsbedarf von bis zu 800 Millionen Euro jährlich. Das Geld solle aus Einsparungen durch eine – ebenfalls von den Neos errechneten – Steuerreform kommen. Neben Busek unterstützt auch der Industrielle Andreas Ludwig das Projekt. Aus seiner Sicht werden dringend Mitarbeiter benötigt, die sich den stetig steigenden Anforderungen anpassen. Dies sei auch "kriegsentscheidend" im wirtschaftlichen Wettbewerb.

Ob das Projekt "Lela 5000" mit oder ohne Neos umgesetzt wird, ist Strolz eigentlich egal: "Wir stiften das gerne der nächsten Bundesregierung." (APA, 11.9.2017)