So soll die U5-Station Arne-Carlsson-Park einmal aussehen – samt Glaswand mit Türen am Bahnsteig für automatische Fahrten.

Rendering: YF Architekten und Franz Architekten

In Paris sind bereits fahrerlose U-Bahn-Garnituren unterwegs.

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Die geplante Linienführung der neuen U5.

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Wien – Das Bieterduell zwischen den beiden Großkonzernen Siemens und Bombardier um die neuen vollautomatischen Züge der Wiener U-Bahn hat die Österreich-Tochter von Siemens für sich entschieden. Das teilte ein Sprecher der Wiener Linien am Montag mit. Die automatischen Züge, die ohne Fahrer auskommen, sollen auf der geplanten Linie U5 frühestens ab 2023 unterwegs sein. Möglich ist zudem eine Bedienung durch Fahrpersonal – womit die neuen Züge auch auf allen anderen Linien mit Ausnahme der U6 zum Einsatz kommen können. Im bestehenden Liniennetz sollen die Züge nach und nach die alten Silberpfeile ersetzen.

Auftragsvolumen bis zu 550 Millionen Euro

Das Auftragsvolumen umfasst bis zu 550 Millionen Euro – sofern die Option auf insgesamt 45 Garnituren auch ausgeschöpft wird. Fix bestellt sind vorerst 34 Züge. Das Auftragsvolumen setzt sich laut Wiener Linien aus den Kosten für die Züge (70 Prozent) und den Kosten für die Instandhaltung (30 Prozent) zusammen. Denn wie zuletzt bei der Erneuerung der Bus- und Straßenbahnflotte wurde auch für die neuen Züge ein Instandhaltungsvertrag mit ausgeschrieben.

Die Wartung soll laut Wiener Linien weiterhin mit eigenem Personal durchgeführt werden, aber im Auftrag und auf Risiko von Siemens. Gebaut werden die Züge im Wiener Werk. Eine Wiener Niederlassung war Voraussetzung bei der Ausschreibung der Wiener Linien.

Ausschreibung 2015 gestartet

Diese war 2015 europaweit und zweistufig gestartet worden. Die Entscheidung fiel etwas später als gedacht: Ursprünglich war mit einer Entscheidung Ende 2016 gerechnet worden. Laut Wiener Linien ist der Vergabeprozess von externen Vergabejuristen begleitet worden. Erste Testfahrten mit den neuen Zügen – und mit Fahrer – soll es auf Gleisen in Wien ab 2020 geben. Die gesamte Tranche, also 34 oder mehr Züge, soll bis 2030 ausgeliefert werden.

Bei der Ausschreibung für die neue Wiener Straßenbahn-Generation hat sich vor rund einem Jahr Bombardier gegen Siemens durchgesetzt. Bombardier liefert ab 2018 bis zum Jahr 2026 bis zu 156 Flexity-Modelle. (krud, 12.9.2017)