Es ist absurd: Österreich gibt – egal ob für Schüler, Kindergartenkinder oder Hochschüler – im internationalen Vergleich besonders viel Geld aus. Insgesamt sind die Ausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt aber unterdurchschnittlich. Das liegt unter anderem am hohen BIP. Die mäßigen Ergebnisse bei Bildungsstudien zeigen aber auch: Das Geld kommt nicht dort an, wo es soll. Deshalb sollte die Art, wie das Bildungsbudget verteilt wird, grundsätzlich überdacht werden.

Gerade in diesem Wahlkampf ist viel von neuem Stil und Mut die Rede. Der Bildungsbereich wurde – abgesehen vom allseits beliebten Ausländerthema – noch viel zu wenig diskutiert. Dabei brauchte es gerade dort diese mutigen Schritte. Ja, es wurde gerade eine Bildungsreform mit einigen richtigen Ansätzen beschlossen. Wichtige Themen wurden ausgespart, eines davon ist die Verteilung des Geldes.

Gefordert wurde der Sozialindex – also die Verteilung des Budgets anhand von Kriterien wie Bildung der Eltern, Sprachkenntnisse, ländlicher/städtischer Raum – schon von Neos, Grünen und auch der aktuellen SPÖ-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Umgesetzt ist er noch nicht. Dafür gibt es auch Gründe: Eine Umstellung würde vor allem den Konflikt mit den Ländern bedeuten, und da traut man sich dann doch nicht drüber. Dabei würde dieser Ansatz tatsächlich für Verbesserung sorgen. Österreich würde wohl nicht weniger Geld ausgeben, dafür zielsicherer. (Lisa Kogelnik, 12.9.2017)