Am Ende mussten die Salzburger einem durchaus möglichen Sieg in Portugal nachtrauern.

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Guimaraes – Red Bull Salzburg hat einen Sieg zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase knapp verpasst. Beim 1:1 bei Vitoria Guimaraes waren die Salzburger am Donnerstag vor allem in der zweiten Hälfte das bessere Team. Valon Berisha glich unmittelbar vor der Pause (45.) die Führung der Portugiesen durch Pedrao (25.) aus.

Der Kampf um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale dürfte hart werden, warten mit Marseille und Konyaspor doch noch ein höher und ein zumindest gleichwertig einzuschätzender Gegner. Den nächsten Auftritt haben die Bullen am 28. September zu Hause gegen Marseille, das sich im Heimspiel gegen Konya 1:0 durchsetzte.

Trainer Marco Rose brauchte bei der Aufstellung nicht zu experimentieren, wurden doch die zuletzt verletzten Abwehrroutiniers Paulo Miranda und Andreas Ulmer rechtzeitig fit. Doch vor allem der Brasilianer Miranda präsentierte sich bei seinem Comeback nicht als der benötigte Stabilisator – und war nicht nur beim Führungstreffer der Portugiesen auf verlorenem Posten.

Zunächst gab Salzburg durch Fredrik Gulbrandsen wenige Sekunden nach dem Anstoß den ersten Warnschuss ab. Es blieb aber beim Ausrufezeichen, es entwickelte sich ein intensives Spiel ohne große Torszenen.

Guimaraes ohne Europäer in der Startelf

Guimaraes präsentierte sich ohne einen einzigen Europäer in der Startelf bei seinem ersten internationalen Saisonspiel als harter Gegner – und kaltschnäuzig. Pedrao köpfelte Hurtados Freistoßflanke nach Sieg im Luftduell mit Miranda ein (25.). Zuvor hatten Stefan Lainer und Alexander Walke im Verbund noch den Verlusttreffer verhindert (23.).

Salzburg hatte fortan mehr vom Spiel, brachte sich durch unpräzises Passspiel und falsche Entscheidungen in aussichtsreichen Situationen aber um die Früchte des Einsatzes. So war ein Berisha-Freistoß lange die größte Gefahr für Douglas im Guimaraes-Tor gewesen (30.). Doch unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff fiel der einigermaßen überraschende Ausgleich: Berisha brachte mit gutem Timing im Rutschen ein weites Samassekou-Zuspiel direkt im Tor unter (45.).

Der Wiederbeginn bot ein Spiegelbild der ersten Hälfte, als ein gefährlicher Gulbrandsen-Abschluss am langen Eck vorbeistrich (47.). Auf der anderen Seite beschäftigte Sebastian Rincon, der Sohn der kolumbianischen Fußballlegende Freddy Rincon, die Salzburger Defensive ein ums andere Mal. Beide Mannschaften ließen in der Folge wenig zu, wobei es den Gästen gelang, den Druck stetig zu intensivieren.

Ein Schuss von Hannes Wolf aus dem Rückraum nach schöner Lainer-Vorarbeit strich hauchdünn am Tor vorbei (76.). In der 80. Minute blieb eine Attacke von Vitorias Miranda an Salzburg-Joker Patson Daka im Strafraum vom Schiedsrichter ungeahndet. Zwei Minuten vor dem Ende ließ Duje Caleta-Car völlig freistehend per Kopf den Matchball aus, Sekunden später setzte auch Daka den Ball noch knapp neben das Ziel. (APA, 14.9.2017)

Europa League, Gruppe I, 1. Runde, Donnerstag

Vitoria Guimaraes – Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)
Estadio D. Afonso Henriques, 16.000 Zuschauer, SR Aliyar Aghayev (AZE)

Torfolge:
1:0 (25.) Pedrao
1:1 (45.) Berisha

Guimaraes: Jesus – Garcia, Jubal, Pedrao, Konan – Celis, Hurtado (57. Kiko), Wakaso (78. Miranda) – Rincon (66. Heldon), Texeira, Raphinha

Salzburg: Walke – Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Samassekou – Haidara (86. Schlager), Wolf (84. Leitgeb), Va. Berisha – Gulbrandsen (65. Daka), Dabbur

Gelbe Karten: keine bzw. Leitgeb