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Salzburg-Trainer Rose kann mit der Leistung seines Teams in Guimaraes gut leben.

Foto: reuters/vidal

Guimaraes – Der Start in die siebente Gruppenphase der Europa League brachte für RB Salzburg am Donnerstag ein ordentliches 1:1 bei Vitoria Guimaraes. Und auch wenn am Ende das Gefühl blieb, zwei weitere Punkte verpasst zu haben: Jedes Mal, wenn die Salzburger zum Auftakt nicht verloren, gelang der Aufstieg in die K.-o-Phase.

2009/10 (2:1 gegen Lazio Rom), 2013/14 (4:0 gegen Elfsborg) und 2014/15 (2:2 gegen Celtic Glasgow) punktete Salzburg zum Start und stand schließlich in der K.-o.-Phase. Es ist freilich weniger diese Bilanz, die Trainer Marco Rose nach einer phasenweise hektischen Partie zuversichtlich stimmte. "Das ist ein ordentlicher Start in diesen Wettbewerb", stellte der Deutsche fest, der auch im siebenten internationalen Spiel keine Niederlage hinnehmen musste (4 Siege, 3 Remis).

Steigerung nach Rückstand

"Mir der Leistung insgesamt bin ich sehr einverstanden. Besonders nach der 20. Minute haben wir ein ordentliches Spiel abgeliefert", befand Rose, dessen Elf in der ersten Hälfte nicht gut ins Spiel fand. Das 0:1 nach einem Stellungsfehler von Paulo Miranda in der 25. Minute machte die Sache nicht leichter. "Mir hat gefallen, wie wir auf den Rückstand reagiert und das Spiel dann besser in den Griff bekommen haben. Wie wir den Matchplan umgesetzt haben, wie wir versucht haben, die Dinge besser zu machen, die wir auch nach dem Rapid-Spiel heute ein Stück weit besser machen wollten", resümierte der 41-Jährige.

Der Ausgleich durch Valon Berisha kurz vor der Pause kam zum richtigen Zeitpunkt und unterstützte die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. "Es gab von mir in der Pause keine klaren Worte, sondern eher den Zuspruch, dass das in Ordnung war und wir Kleinigkeiten besser machen wollen", erklärte Rose. Den gesteigerten Bemühungen war letztlich aber kein Erfolg vergönnt, die wenigen guten Chancen blieben ungenützt.

Etwa von Youngster Hannes Wolf, der zu Beginn einer Schlussoffensive in der 76. Minute das Goal nach Vorarbeit von Stefan Lainer nur hauchdünn verfehlte. "Da muss ich ein Tor machen, dann gewinnen wir das Spiel", meinte der 18-Jährige. "Das ehrt ihn und zeigt seinen Sportsgeist. Mir ist aber wichtig, dass wir Chancen vorfinden", betonte Rose.

Mehr möglich

Ihm und seiner Mannschaft sei bewusst, dass zum Auftakt von Gruppe I mehr drin gewesen wäre: "Die Stimmung in der Kabine war natürlich so, dass die Jungs das Gefühl hatten, dass sie nicht gewonnen haben. Weil sie auch das Gefühl hatten, dass sie die besseren Möglichkeiten hatten." Das sah auch Andreas Ulmer so. "Wir waren wohl eher an einem Sieg dran. Aber zum Auftakt sind wir mit dem Punkt zufrieden", bestätigte der Außenverteidiger.

Guimaraes-Trainer Pedro Martins, der ohne Portugiesen in der Startformation spielte, bilanzierte ebenfalls nicht unzufrieden. "Die erste Hälfte war ausgeglichen. Der Ausgleich hat unserem Gegner für die zweite Hälfte großen Auftrieb gegeben. Die zweite Hälfte, das muss ich klar zugeben, war uns Salzburg sehr überlegen. Vor allem physisch überlegen. Wir mussten viel laufen. Insgesamt müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein", erklärte Martins.

Er führte nicht zuletzt die für sein Team bisher kurze Saison ins Treffen. "Wir werden in zwei bis drei Wochen ganz anders auftreten", versprach Martins. Das wird sich wohl beim Rückspiel in Salzburg Ende November zeigen. Die nächste Partie des österreichischen Meisters steigt am 28. September zuhause gegen Marseille.

Guimaraes: Team ohne Europäer

Martins sorgte im übrigen für ein Novum: Als erstes Team setzte der portugiesische Vertreter in einem Europacup-Match auf eine Startformation ohne europäische Spieler. Zum Einsatz kamen bei Spielbeginn vier Brasilianer, zwei Kolumbianer sowie je ein Spieler aus Venezuela, Peru, Uruguay, Ghana und der Elfenbeinküste. (APA, 15.9. 2017)