Die Versorgung von Flüchtlingen durch das UNHCR wird fast ausschließlich durch freiwillige Hilfszahlungen sichergestellt.

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Genf – UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi sieht durch Einsparpläne der US-Regierung die Versorgung von Millionen Flüchtlingen in aller Welt in Gefahr. Grandi traf sich am Sonntag in einem New Yorker Hotel mit US-Außenminister Rex Tillerson.

Als er vor dem Beginn der Unterredung von Reportern gefragt wurde, ob das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR seine derzeitigen Aufgaben ohne US-Zahlungen erfüllen könnte, antwortete Grandi: "Ich würde sagen nein."

65 Millionen Menschen auf der Flucht

Die US-Zahlungen seien "entscheidend", um "Flüchtlinge in aller Welt zu unterstützen und Lösungen für ihre Situationen zu finden", fügte der UN-Flüchtlingskommissar hinzu. Das UNHCR sieht sich derzeit mit der größten Flüchtlingskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges konfrontiert. Weltweit sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht.

Die Arbeit des UN-Flüchtlingshilfswerks wird fast ausschließlich durch freiwillige Hilfszahlungen finanziert. Die USA leisten zusätzlich zu ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber der UNO hohe freiwillige Zahlungen an UN-Institutionen. 2016 waren sie der größte Unterstützer des UNHCR: Von dem Jahresbudget in Höhe von vier Milliarden Dollar zahlte die US-Regierung 1,5 Milliarden Dollar (1,26 Milliarden Euro). Präsident Donald Trump möchte die Zahlungen an die UNO allerdings zurückfahren. (APA, 18.9.2017)