Um welches Modell es sich bei dem entdeckten 27 Meter langen U-Boot genau handelt, muss noch untersucht werden.
Foto: APA/AFP/Historial de Péronne

Ostende – Vor der belgischen Küste bei Ostende haben Forscher das Wrack eines fast hundert Jahre alten deutschen U-Boots aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. Nach Angaben der Behörden von Westflandern sei das Wrack von dem Meeres-Archäologen und Taucher Thomas Termote in rund 30 Metern Tiefe an einem nicht näher bezeichneten Ort auf dem Meeresgrund gesichtet worden.

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Das von Meerestieren überwucherte Wrack befindet sich in erstaunlich gutem Zustand.
Foto: Reuters/YVES HERMAN

23 Besatzungsmitglieder an Bord

Nach den Schilderungen Termotes ist das U-Boot weitgehend intakt, alle Luken sind noch geschlossen. "Das zeigt, dass das Wrack noch nicht geöffnet wurde und dass sich die 23 Besatzungsmitglieder noch im Wrack befinden", sagte der Direktor des Flämischen Meeres-Instituts (VLIZ), Jan Mees. Gefunden wurden die Überreste der Soldaten, die in dem Boot vermutet werden, entgegen früheren Berichten noch nicht.

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Da alle Luken geschlossen sind, dürften sich die 23 Opfer der Havarie noch in dem Wrack befinden.
Foto: Reuters/YVES HERMAN

Um welches Modell es sich handelt, müssen Experten erst genauer untersuchen. Bisher weiß man, dass das U-Boot 27 Meter lang und sechs Meter breit ist. Der Gouverneur von Westflandern, Carl Decaluwé, vermutet, dass es sich um ein U-Boot der UB II handeln könnte. Dieses Tauchboot war ab 1915 gebaut worden, 18 von ihnen waren zwischen 1915 und 1918 in der Flandern-Flotte im Einsatz.

In den belgischen Hoheitsgewässern wurden bereits elf Wracks deutscher U-Boote aus dem Ersten Weltkrieg gefunden. Die deutsche Marine hatte in dem Krieg den Hafen von Seebrügge als U-Boot-Stützpunkt genutzt, um von dort aus Angriffe in der Nordsee starten zu können. (APA, red, 19.9.2017)