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Zerstörung nach Hurrikan Maria in Guadeloupe.

Foto: Jenny Promeneur via AP

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Hurrikan Maria in Puerto Rico.

Foto: REUTERS/Carlos Garcia Rawlins

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Zerstörung in Puerto Rico.

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AFP PHOTO / HECTOR RETAMAL

San Juan/Nassau – Das Wetter gönnt den Menschen in Puerto Rico keine Atempause: Nach den Verheerungen durch Hurrikan "Maria" haben Regen und Überschwemmungen in seinem Gefolge die Not der Menschen auf der Karibikinsel verschärft. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums könnte in einigen Gebieten am Freitag mehr als ein Meter Regen fallen.

Erschwert wird die Situation, weil "Maria" die Stromversorgung und das Kommunikationsnetz auf der Insel lahmgelegt hat. Der Gouverneur des US-Außengebiets, Ricardo Rossello, sprach vom "zerstörerischsten Sturm des Jahrhunderts". Es könnte Monate dauern, bis die Schäden behoben seien. "Unser Leben, so wie wir es kannten, gibt es nicht mehr", sagte die Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulin Cruz.

Augenzeugenbericht aus Mexiko.
ORF

Allein in Puerto Rico starben mindestens 13 Menschen, sagte Rossello am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) dem Sender CNN. Dies seien jedoch nur grobe Schätzungen, fügte er hinzu. "Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen darauf, sicherzustellen, dass alle in Sicherheit sind". Schon in der Nacht seien 700 Menschen vor Überflutungen gerettet worden, sagte Rossello und warnte erneut vor lebensgefährlichen Schlammlawinen. Nach Berichten über Plünderungen galt bis Samstag eine zwölfstündige nächtliche Ausgangssperre.

Dominica zum Großteil von Außenwelt abgeschnitten

"Maria" fegt seit Montag mit Windgeschwindigkeiten von zeitweise bis zu 260 Stundenkilometern über die Karibik hinweg. Mindestens 33 Menschen kamen ums Leben, darunter allein 15 auf der Insel Dominica, wo der Hurrikan zuerst auf Land traf. Auf der zum Großteil zerstörten und von der Außenwelt abgeschnittenen Insel traf inzwischen erste, sehnlich erwartete Hilfe ein: Am Donnerstag erreichte ein französisches Kriegsschiff mit Rettungsteams, Hubschraubern, 40 Tonnen Wasser und weiterem dringend benötigten Material Dominica.

Vor "Maria" hatte "Irma" in der Karibik und in Florida schwere Zerstörungen angerichtet. Viele Wissenschafter vermuten, dass schwere Wirbelstürme wie "Maria", "Irma" und davor "Harvey" aufgrund des Klimawandels an Intensität zunehmen.

Ausgangssperre ausgerufen, Stromausfälle

Besondere Sorgen bereitete den Behörden, dass der neue Hurrikan die Trümmer, die Irma vor zwei Wochen hinterlassen hat, aufwirbeln und in tödliche Geschoße verwandeln könnte. "Unsere Inseln sind derzeit extrem verletzbar", sagte der Premierminister der Britischen Jungferninseln, Orlando Smith. Er rief eine Ausgangssperre aus.

In Erwartung des Hurrikans kauften die 3,5 Millionen Einwohner von Puerto Rico am Dienstag die Geschäfte leer. Erneut versuchten sie, so gut es ging, ihre Häuser vor Sturm und Überschwemmungen zu schützen. Noch hat sich das US-Außengebiet von den Verheerungen durch Hurrikan Irma nicht erholt, schon am Dienstag waren unter anderem 50.000 Haushalte weiterhin ohne Strom.

Die Wiederherstellung der Stromversorgung auf dem vorherigen Niveau ist eine der größten Herausforderungen. San Juans Bürgermeisterin Carmen Yulin Cruz sagte, dass dies bis zu vier Monate dauern könnte. Es wurden hunderte Notunterkünfte errichtet.

UN-Generalsekretär António Guterres ließ mitteilen: "Die Vereinten Nationen stehen bereit, um allen von diesem jüngsten Hurrikan betroffenen Nationen und Territorien zu helfen." Maria bewegte sich in Puerto Rico Richtung der Stadt Arecibo an der Nordküste. Die Insel wurde zuletzt 1928 vom Hurrikan San Felipe stark getroffen. (APA, red, 22.9.2017)