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Was schmeckt Ihnen an Österreich, was weniger?

Foto: AP/Seth Wenig

Österreich ist im Wahlkampf. Das merkt man spätestens, wenn die Noch-Koalitionspartner lobende Worte über die vergangene Regierungsarbeit finden – allerdings in einer Form, als wären sie in einer Alleinregierung gewesen. Und die Opposition tut, was eine Opposition tun muss: jegliche Fehler der vergangenen Legislaturperiode den Regierenden vorhalten und die eigenen Lösungsvorschläge für alle Probleme und Herausforderungen als den einzig möglichen Weg aufzeigen.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Ein Grund, warum die Themen Steuergerechtigkeit, Umverteilung, Grundeinkommen, Sozialleistungen immer wieder kontrovers diskutiert werden. Die einen fühlen sich durch den Staat bevormundet, die anderen sehen den Staat in der Verantwortung, diese Schere zu schließen. Aber auch gesellschaftspolitische Themen wie die Nichteinführung der "Ehe für alle" oder die kaum vorhandene Frauenpolitik, steigende Altersarmut, Pflege von Angehörigen, Gesundheitspolitik und das Asyl-, Migrations- und Integrationsthema spielen bei der Beurteilung der Zufriedenheit eine Rolle.

Schulversuche, Föderalismus und Konjunkturlage

Ewige Schulversuche und Reformen, deren Auswirkungen nicht unmittelbar messbar sind, und die Debatte über die Vor- und Nachteile der Gesamtschule dominieren die Bildungsdebatte und lassen oftmals Unzufriedenheit erkennen. Vielfach wird das föderale System für den Mangel an Reformen in all diesen Bereichen verantwortlich gemacht.

Zieht man eine wirtschaftliche Bilanz, steht Österreich gut da. Die Arbeitslosigkeit geht aufgrund der steigenden Konjunktur zurück, und auch mehr offene Lehrstellen bietet der Arbeitsmarkt. Dem gegenüber steht allerdings die stagnierende Reallohnentwicklung. Europa erhole sich vom Absturz von 2008 aber nicht nachhaltig, so der wirtschaftspolitische Befund des Ökonomen Stephan Schulmeister, denn "die Politik steuert seit Anfang der 70er-Jahre nach einer falschen Navigationskarte".

Vieles ist zur Selbstverständlichkeit geworden und schätzt man erst, wenn man es nicht mehr hat, schreibt User "timurinamanu":

Jammern kann in Österreich auf hohem Niveau stattfinden, ist User "Stenders" überzeugt:

Wie schaut Ihr Befund aus?

Was läuft in Österreich gut? Was könnte besser laufen? Wie könnte diese Verbesserung erreicht werden? Was macht ein Land zu einem erfolgreichen Staat? Ziehen Sie Bilanz! (Judith Handlbauer, 27.9.2017)