Minister Doskozil will Frauenanteil im Bundesheer auf zehn Prozent erhöhen.

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Enns – Olivgrün soll nicht nur die Farbe dieser Saison werden: Der Marschbefehl für das Bundesheer lautet "Mehr Weiblichkeit". Konkret soll der Anteil der Frauen von derzeit 3,6 Prozent auf etwa zehn Prozent anwachsen.

Erreichen will man dieses durchaus ehrgeizige Ziel unter anderem mit dem Projekt "Fit fürs Heer". Ziel ist es, vorerst nur weibliche Kaderanwärter auf die Herausforderungen einer militärischen Laufbahn vorzubereiten. Aktuell läuft das Pilotprojekt in der Heeresunteroffiziersakademie in Enns. 27 Kandidatinnen zwischen 17 und 37 legten im Juli die Zivilkleidung ab und absolvieren den Vorbereitungskurs. Am Donnerstag fand die "Turnstunde" im Tarnanzug unter ministerieller Aufsicht statt. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) machte sich vor Ort ein Bild vom Stand der Frauen-Mission.

Landesverteidigungsyoga

Ein Schwerpunkt liegt auf der körperlichen Ertüchtigung: Yoga heißt am Ennser Militärgelände Funktionsgymnastik – der Sonnengruß aber immer noch Sonnengruß. Dazu kommen Kletterübungen, Leichtboxen und ein Parcours in voller Montur. "Erwarten Sie keine Kampfgöttinnen. Die Frauen sind erst zwei Monate bei uns", meint ein Ausbildner.

Der Verteidigungsminister zeigte sich dennoch zufrieden, posierte mit den Damen vor dem Black Hawk und betonte: "Seit September ist der Anteil der Soldatinnen von 397 auf 582 gestiegen. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft auch im Bundesheer abgebildet ist. Und es ist von großer Bedeutung, wie man innerhalb der hierarchischen Strukturen des Heeres intern miteinander umgeht. Da bringen Frauen Vorteile mit." (Markus Rohrhofer, 21.9.2017)