"Frauenbeauftragte" Nora Illi bei ihrem Skandalauftritt bei "Anne Will". Gegen ihren Ehemann Qaasim Illi wurde nun Anklage erhoben.

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"Präsident " Nicolas Blancho bei einem Protest im April 2017. Im Mai wollte der IZRS eine Konferenz in Zürich mit Beteiligung von Islamisten abhalten. Nachdem die Veranstaltung von den Besitzern des geplanten Verantstaltungsortes abgesagt wurde, wurde die Konferenz nach Istanbul verlegt.

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Bern – Wegen Terrorismus-Propaganda hat die Schweizer Bundesanwaltschaft den Präsidenten und zwei Vorstandsmitglieder des selbsternannten "Islamischen Zentralrats Schweiz" (IZRS) angeklagt. Einer der drei soll im September oder Oktober 2015 ein Mitglied der verbotenen Terrororganisation Al-Kaida in Syrien gefilmt haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mit.

Alle drei Angeklagten hätten das Material später auf sozialen Medien und bei einer öffentlichen Veranstaltung beworben. Sie hätten dem Al-Kaida-Mann damit eine multimediale Plattform geboten, um die Ideologie der verbotenen Organisation zu propagieren. Zu den Angeklagten gehört auch der Präsident der fundamentalistischen Organisation, Nicolas Blancho, und Kommunikationschef Qaasim Illi.

Vollverschleiert in der Talkshow

Einer der Angeklagten ist nach Angaben der Bundesanwaltschaft deutscher Staatsbürger. Der IZRS ist unter anderem bekannt durch die Auftritte in Ganzkörperverschleierung seiner "Frauenbeauftragten", Nora Illi. Sie war auch schon in einer Talkshow im deutschen Fernsehen. Auch ihr Schweizer Mann soll zu den Angeklagten gehören. Der IZRS hat bei Aufnahme des Strafverfahrens 2015 alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Nach Angaben der Ankläger laufen etwa 60 Strafverfahren wegen Terror-Sympathisanten. Primär gehe es um den Verdacht auf propagandistische Unterstützung terroristischer Organisationen.

Der "Islamische Zentralrat" setzt sich unter anderem für islamische Schulen, einen Fatwa-Rat, der Rechtsgutachten erstellen soll, sowie die öffentlich-rechtliche Anerkennung des Islams in der Schweiz ein. (APA, 21.9.2017)