Riga – Am 19. Oktober 2014 um 20.27 Uhr MESZ entging der Mars nur knapp einer Kollision mit einem Kometen. Beobachtungen, die nun auf dem europäischen Planetenforscherkongress in Riga vorgestellt worden sind, zeigen, dass der Mars auch mit einer anderen Art von kosmischem Bombardement zu kämpfen hatte: Nahezu zeitgleich mit dem Beinahezusammenstoß streiften ihn die Auswirkungen einer großen Sonneneruption. Die Folgen dieses solaren Ausbruchs erschwerten demnach die Analysen des Kometenbesuchs am Mars, der von einer Vielzahl wissenschaftlicher Instrumente verfolgt worden war.

Video: Der Komet Siding Spring verfehlt den Mars nur knapp.
Marc Costa i Sitjà

Seltener Meteorsturm

Am 19. Oktober 2014 war der Komet Siding Spring (C/2013 A1) in lediglich 140.000 Kilometern Entfernung am Mars vorbeigerast – das entspricht nur rund einem Drittel der Distanz von Erde und Mond. Der kosmische Beinahetreffer löste den größten Meteorsturm aus, der je beobachtet wurde, mit bis zu 30 Sternschnuppen pro Sekunde. Mehrere Raumsonden, Teleskope und der Mars-Rover "Curiosity" beobachteten die nahe Begegnung, die so im Schnitt nur einmal in 100.000 Jahren vorkommt.

Zur selben Zeit war auch die Sonne sehr aktiv und schleuderte eine große Wolke elektrisch geladener Partikel ins All. 44 Stunden vor dem Kometen erreichte diese Sonneneruption den Mars. "Eine genauere Datenanalyse zeigt, dass die Wechselwirkung des Kometen mit dem Mars wegen der Auswirkungen der Sonneneruption, die den Mars ein paar Stunden vorher erreicht hat, viel schwieriger zu verstehen ist als erwartet." (APA, red, 22.9.2017)