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Donald Trump mischt sich mit klaren Worten zum NFL-Hymnenstreit ein.

Foto: Reuters/Gentry

Huntsville/Alabama – US-Präsident Donald Trump hat Klub-Eigentümer aus der Football-Profiliga NFL aufgefordert, den Boykott der US-Nationalhymne nicht zu tolerieren und protestierende Spieler zu entlassen.

"Würdet ihr es nicht lieben, wenn jemand unsere Flagge verachtet und der Eigner darauf sagt, 'nehmt den Hurensohn vom Feld. Er ist gefeuert. Er ist gefeuert'", sagte der 71-Jährige in Huntsville/Alabama unter lautem Applaus.

"Totale Respektlosigkeit vor unserem Erbe"

Der Boykott zeige "die totale Respektlosigkeit vor unserem Erbe", sagte Trump, "das ist eine Verachtung von allem, wofür wir stehen."

Auch die Zuschauer sollten nach Ansicht des US-Präsidenten das Stadion verlassen, wenn ein Spieler sich nicht für die Nationalhymne erhebt: "Ich garantiere euch, dass es dann aufhört", sagte der umstrittene Republikaner.

Die Rede im Video.
MSNBC

Aus Protest gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in den Vereinigten Staaten hatten mehrere NFL-Spieler die Hymne boykottiert und sich geweigert, während des Abspielens vor dem Spiel aufzustehen.

Im vergangenen Jahr hatte Quarterback Colin Kaepernick von den San Francisco 49ers diese Form der Proteste gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt in Gang gesetzt und sah sich heftigen Reaktionen ausgesetzt. Für die laufende Saison hat der 29 Jahre alte Free Agent noch kein neues Team gefunden.

Ausladung für die Warriors

Trump hat zudem die Basketball-Stars der Golden State Warriors, des NBA-Champions der vergangenen Saison, aus dem Weißen Haus ausgeladen. Das teilte er am Samstag via Twitter mit.

Zahlreiche Spieler des Meisters der National Basketball Association hatten zuvor angekündigt, die Einladung aus Protest gegen den Präsidenten boykottieren zu wollen.

Traditionellerweise lädt der US-Präsident die siegreichen Teams der wichtigsten nordamerikanischen Profiligen und bedeutenden Universitätsmeisterschaften nach ihren Triumphen in das Weiße Haus ein.

Konkret machte Trump Stephan Curry für die Rücknahme der Einladung verantwortlich. "In das Weiße Haus eingeladen zu werden, ist eine große Ehre. Stephen Curry ist widerwillig, also wird die Einladung zurückgenommen", twitterte der 71-Jährige.

Am Vortag hatte Point Guard Curry gegenüber dem TV-Sender ESPN erklärt, dass die Warriors mit der Ablehnung der Einladung ein Zeichen setzen könnten.

Bereits im August hatte Teamkollege Kevin Durant einen Boykott angedacht. "Ich respektiere die Person nicht, die das Amt im Moment innehat, ich stimme nicht mit ihm überein", sagte Durant, der zum besten Spieler der Finalserie gegen Cleveland gewählt worden war.

Superstar Lebron James hat auf Twitter schnell reagiert. Seine Ablehnung gegen Trump ist bekannt, der aktuell beste Basketballer der Welt nennt den Präsidenten einen "Penner" und "es war eine Ehre ins weiße Haus eingeladen zu werden, bis du aufgetaucht bist." (sid, APA; 23.9.2017)