Foto: APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC

Wien – Im Polarium im Tiergarten Schönbrunn zieht derzeit ein kugelrunder brauner Federball alle Blicke auf sich: Schon am 21. Juli ist ein Küken bei den Königspinguinen geschlüpft. Die erste Zeit war es in der wärmenden Bauchfalte der Eltern versteckt. Mittlerweile passt das Kleine dort nicht mehr hinein, sondern steht neben seinen Eltern mitten in der Pinguingruppe und sorgt dort für Verwunderung.

Nichtschwimmer

"Das Küken sieht etwas witzig und gar nicht wie seine Eltern aus, weil es noch das flauschige Daunenkleid hat. Erst mit der ersten Mauser im Alter von rund zehn Monaten bekommt es das vollentwickelte Gefieder. Deshalb kann es jetzt auch noch nicht schwimmen, weil das Gefieder noch nicht wasserabweisend ist", erklärte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Der Bestand der Königspinguine wird auf rund zwei Millionen Tiere geschätzt. Damit gelte die zweitgrößte Pinguinart zwar nicht als bedroht, aber der negative Einfluss des Klimawandels lasse sich noch nicht abschätzen, hieß es aus dem Wiener Tiergarten. In Zoos werden Königspinguine selten gehalten. Noch seltener werden sie regelmäßig gezüchtet. Umso größer sei in Schönbrunn die Freude über den Nachwuchs.

Liebevolles Halbe-Halbe

"Das Küken wird von seinen Eltern liebevoll umsorgt", schilderte Schratter. Dabei sei bei den Königspinguinen von Beginn an Arbeitsteilung angesagt. Schon beim Brüten wechseln sich Männchen und Weibchen ab. Königspinguine bauen kein Nest, sondern brüten das Ei stehend in der Bauchfalte aus. Auch das Füttern mit vorverdautem Fischbrei wird von beiden übernommen. (APA, 25.9.2017)