Eine Fernreise mit dem Wohnwagen: Um Probleme zu vermeiden, sollte man sich vor Reiseantritt umfassend informieren.

Foto: Getty Images/iStockphoto/horstgerlach

In der bevorstehenden kalten Jahreshälfte zieht es viele Camper auch in fernere Regionen wie Kanada, Neuseeland oder Afrika. Dafür bietet sich das Ausleihen eines Wohnwagens oder Wohnmobils direkt vor Ort an. Um Probleme zu vermeiden, sollte man sich vor Reiseantritt umfassend informieren – über die jeweiligen allgemeinen Verkehrsbestimmungen wie Tempolimits genauso wie über Regeln speziell für Camper.

Am besten erkundigt man sich vor der Buchung eines bestimmten Fahrzeugs, ob der eigene Führerschein zum Lenken berechtigt. "Wer einen österreichischen Führerschein der Klasse B besitzt, darf auch im Ausland nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen lenken", sagt Daniel Kunc vom Österreichischen Camping Club (ÖCC). Das kann die Auswahl an Fahrzeugen zwar einschränken, jedoch: Lenkt man unberechtigt schwerere Fahrzeuge, kann es sein, dass der Versicherungsschutz erlischt. In manchen Ländern, z.B. Australien, ist außerdem der Internationale Führerschein nötig.

Der ÖCC-Experte weiß, worauf man beim Mieten eines Wohnwagens oder -mobils im Ausland noch achten sollte:

  • Reiseveranstalter – ja oder nein: Zwar kann eine direkte Buchung des Fahrzeugs günstiger sein, doch insbesondere bei Fernreisen bietet der Weg über einen Reiseveranstalter zusätzliche Sicherheit. Damit hat man auch bei Problemen immer einen konkreten Ansprechpartner.
  • Angebotsvergleich: "Hat man mehrere Angebote vorliegen, lohnt es sich, den genauen Leistungsumfang, die inkludierten Freikilometer und eventuelle Zusatzkosten miteinander zu vergleichen", rät Kunc.
  • Mietvertrag: "Das Kleingedruckte im Mietvertrag sollte man genau studieren. Damit schafft man Klarheit für alle Eventualitäten", empfiehlt der ÖCC-Experte. "Es muss klar geregelt sein, was im Falle eines Fahrzeugschadens zu tun ist – wie man dann an ein Ersatzfahrzeug kommt oder wie hoch der Selbstbehalt ist." Vertraglich festgehalten werden muss auch das exakte Datum der Fahrzeugrückgabe und Kosten für eventuelle Verspätungen.
  • Fahrzeugübernahme: Bei der Übernahme ist es wichtig, sich das Fahrzeug vom Vermieter genau und in Ruhe erklären zu lassen. "Das Frischwasser und die Gasflaschen sollten aufgefüllt und der Abwassertank leer sein. Es ist außerdem sinnvoll, alle Gerätschaften einem kurzen Test zu unterziehen", sagt Kunc. "Werden im Zuge der Übernahme Mängel festgestellt, lässt man sich diese am besten schriftlich bestätigen." In Nordamerika gibt es eine kuriose Regelung: Hier muss der Mieter vor Fahrzeugübernahme nachweislich mindestens eine Nacht im Hotel verbracht haben, damit er die Fahrt körperlich fit antreten kann.

"Praktisch ist auch, während der Reise einen Campingführer des jeweiligen Landes parat zu haben. So hat man mögliche Übernachtungsplätze zum Nachschlagen immer parat und spart sich die teils mühsame Suche", rät der ÖCC-Experte abschließend. (red, 27.9.2017)